KfW/ZEW-CO2-Barometer Manufacturing Industry Edition - Unternehmen sehen im Netzausbau die Herausforderung der Energiewende
ForschungDeutsche Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sehen im Netzausbau die wichtigste Baustelle der Energiewende. Dies ist einer aktuellen Umfrage im Rahmen des KfW/ZEW-CO2-Barometer 2013 – Manufacturing Industry Edition – zu entnehmen. Die Hälfte der befragten Unternehmen sieht den Netzausbau als größte Herausforderung der Energiewende, gefolgt von der Erreichung von Zielen im Bereich der erneuerbaren Energien und bei der Energieeffizienz.
Das KfW/ZEW-CO2-Barometer ist eine Befragung aller am Europäischen Emissionshandelssystem (EU-EHS) teilnehmenden Unternehmen in Deutschland, die seit 2009 vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Kooperation mit der KfW Bankengruppe durchgeführt wird. Seit 2013 werden zusätzlich Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe zu Energiethemen befragt. Die Ergebnisse beider Unternehmensbefragungen zeigen, dass Europa und Deutschland im Großen und Ganzen richtige Ansätze verfolgen, auch wenn noch etliche Probleme nach Meinung der Unternehmen ungelöst bleiben.
Akzeptanz der Energiewende von Kosten abhängig
Die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung ist maßgeblich für ihr Gelingen. In ihr sehen daher 60 Prozent der Unternehmen eine wichtige Herausforderung. Egal wie hoch die Erträge in Zukunft in Form eingesparter Energiekosten und -importe durch die Energiewende sein mögen, ihre Akzeptanz hängt stark von den heutigen Kosten ab. Die Förderung der erneuerbaren Energien über das EEG muss für die privaten Haushalte bezahlbar sein und darf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie nicht übermäßig strapazieren. Die Ergebnisse aus dem KfW/ZEW-CO2-Barometer verdeutlichen, dass die Unternehmen die EEG-Umlage als besonders großen Treiber der Strompreise sehen. Der vorliegende Regierungsvorschlag zur EEG-Reform ist daher ein Schritt in die richtige Richtung, denn er gestaltet die Förderung Erneuerbarer kosteneffizienter und marktnäher.
Klare Ziele für mehr Energieeffizienz wichtig
Das EU-Klima- und Energiepaket erhält keine Aussagen zur Energieeffizienz. Es definiert auch keine unverbindlichen Ziele. Dazu stehen die klaren Energieeffizienzziele im deutschen Energiekonzept in erfreulichem Gegensatz. Im KfW/ZEW-CO2-Barometer zeigt sich, dass Unternehmen mit Energieverbrauchszielen auch konkrete Energieeffizienzmaßnahmen umsetzen. Somit sind im Rahmen der Energiewende klare Ziele für die Steigerung der Energieeffizienz wichtig.
KfW/ZEW-CO2-Barometer
Das KfW/ZEW-CO2-Barometer - ein Kooperationsprojekt der KfW Bankengruppe und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) - analysiert in der Carbon Edition seit 2009 die Auswirkungen des EU-EHS auf die regulierten Unternehmen. Dazu werden jährlich rund 800 Unternehmen befragt, von denen im Durchschnitt ungefähr 140 Unternehmen Auskunft über ihre aktuelle Situation und zukünftige Strategien geben. Seit 2013 wird im Rahmen der Manufacturing Industry Edition eine komplementäre Befragung unter Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes durchgeführt. Insgesamt nahmen an der ersten Befragungswelle rund 70 Unternehmen teil.
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Prof. Dr. Andreas Löschel, Telefon 49 163 6235 200, E-Mail loeschel@zew.de