Nachhaltige Kapitalanlagen sind auch unter Ertragsgesichtspunkten für Stiftungen empfehlenswert
ForschungNachhaltige Kapitalanlagen sind eine interessante Anlageklasse für Stiftungen. Sie können im Idealfall die Erfüllung der satzungsmäßigen Ziele verbessern und dazu beitragen, Zielkonflikte zwischen den Aufgaben der Stiftung und der Vermögensanlage zu vermeiden. Nachhaltige Kapitalanlagen können im Rahmen einer gut diversifizierten Kapitalanlage aber auch aus finanzwirtschaftlicher Sicht eine sinnvolle Investition für Stiftungen sein, von denen alleine die 30 größten Stiftungen etwa 26 Milliarden Euro an Vermögen verwalten. Dies sind einige der Schlussfolgerungen einer Studie, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Kooperation mit der Universität Stuttgart für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchgeführt hat.
Die Analyse von Aktienanlagen, die nach ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien (Socially Responsible Investments (SRI)) ausgewählt werden, zeigt insgesamt gesehen in der Performance keine signifikanten Unterschiede zu konventionellen Aktienanlagen. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Performance umso besser wird, je stärker die Nachhaltigkeitskriterien bei der Aktienauswahl und der Portfoliozusammenstellung berücksichtigt werden: Portfolios, die beispielsweise nur die zehn Prozent der am besten bewerteten Unternehmen enthalten, entwickeln sich besser als breiter gestreute SRI-Portfolios und können durchaus die Performance konventioneller Aktienanlagen übertreffen. Diese Ergebnisse werden auch dadurch bestätigt, dass sich spezialisierte Nachhaltigkeitsindizes wie beispielsweise der Naturaktienindex auch risikoadjustiert deutlich besser entwickelt haben als breit diversifizierte wie etwa die Dow Jones Sustainability- oder die FTSE4Good-Indizes. Aktienanlagen für Stiftungen sollten je nach Zielsetzung der Vermögensanlage unterschiedlich ausgeprägt sein: Für das Ziel "nominale Vermögenserhaltung" reicht eine relativ niedrige Aktienquote von etwa zehn bis zwanzig Prozent, während für das Ziel "reale Vermögenserhaltung" die Aktienquote höher sein sollte. Absicherungsmaßnahmen etwa mittels Put-Optionen können für Stiftungen sinnvoll sein. Sie sind aber bei nachhaltigen Aktienanlagen mangels passender Optionen nur schwer umsetzbar. Sofern Sie an weitergehenden Informationen zu diesem Thema interessiert sind, wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des ZEW. Ansprechpartner: Gunter Grittmann Telefon: 0621/1235-132, Fax: -222 E-Mail: grittmann@zew.de