Steuerwettbewerb abgeschwächt, Bürokratie im Aufwind
ForschungZEW-Studie zu Steuerwettbewerb im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen
Industrielle Familienunternehmen sind stark in ihren Heimatmärkten verankert. Sie können daher Steuerzahlungen nicht so smart optimieren wie beispielsweise Großkonzerne. Gleichzeitig unterliegen sie komplexen Vorschriften, die den Steuerwettbewerb der Staaten eindämmen sollen. Diesen Zusammenhang untersuchten Wissenschaftler/innen vom ZEW Mannheim rund um ZEW-Forschungsprofessor Christoph Spengel zum zweiten Mal seit 2018 für die Stiftung Familienunternehmen. Die Studie zeigt: Der Steuerwettbewerb hat sich abgeschwächt. Bestimmte Instrumente gegen die Gewinnverlagerung wirken.
Das führt aber bisher nicht zu einer Angleichung der Steuersätze auf niedrigerem Niveau. „Familienunternehmen haben in Deutschland nach wie vor eine hohe Steuerlast zu tragen. Es bietet sich für sie an, mehr an steuerlich interessanten Standorten zu investieren. Der Anreiz gilt auch für ihre zunehmend mobilen Arbeitnehmer, die den Weg in günstige Steuerstandorte suchen könnten“, so Spengel. Zudem führe die Steuerharmonisierung der internationalen Gemeinschaft in Form von Anti Tax Avoidance Directive (ATAD), Country-by-Country-Reporting (CbCR) oder Zwei-Säulen-Modell der OECD zu einem Anstieg der Bürokratie.