Vom Wissenschaftler zum Gründer von Istari.ai

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ZEW-Ökonom Dr. Jan Kinne im #ZEWPodcast „Wirtschaft • Forschung • Debatten“

Wie sich Gründen und Forschen unterscheiden, diskutiert ZEW-Ökonom Jan Kinne mit Podcast-Host Carola Hesch.

ZEW-Wissenschaftler Jan Kinne hat während seiner Promotion gemeinsam mit David Lenz das Start-up Istari.ai gegründet. Dieses wertet mittels Künstlicher Intelligenz hochfrequent und vollautomatisiert Unternehmensinformationen aus textbasierten Webdaten aus. In der 21. Folge des #ZEWPodcasts „Wirtschaft · Forschung · Debatten“ blickt der Ökonom auf die Zeit der Unternehmensgründung zurück und erläutert, welchen Mehrwert sein Unternehmen Istari.ai für Wissenschaft, Politik und Unternehmen bietet.

Wie gründet man als Forscher ein Start-up?

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Das Netz ist voller Informationen über Unternehmen, doch nur ein Bruchteil dieser Informationen findet man in traditionellen Unternehmensdatenbanken, sagt Kinne im Podcast. Sein 2019 gegründetes Start-up hat dafür eine Lösung gefunden: Istari.ai scannt Unternehmenswebseiten, erkennt relevante Informationen und stellt die Daten in Echtzeit zur Verfügung. „Wir haben zum Beispiel einen Innovationsagenten, der darauf ausgelegt ist, Unternehmenswebseiten, Social Media und News-Artikel über Unternehmen dahingehend zu bewerten, ob es sich bei dem Unternehmen um ein innovatives Unternehmen handelt“, erklärt der Ökonom. Dieses Wissen können dann beispielsweise Unternehmen nutzen, um sich zu vernetzen. „Wir zielen mit unserem Start-Up derzeit auf einen Bereich, den nennen wir „Professional Services and Consulting“. Das sind alle Analysten und Consultants, die Marktanalyse oder Branchenanalyse machen und dafür auch auf aktuelle Informationen beispielsweise zum Thema Nachhaltigkeit oder Künstliche Intelligenz angewiesen sind“, so Kinne.

Die Daten von Istari.ai können darüber hinaus auch für politische Entscheidungsträger/innen von Bedeutung sein. So konnte istari.ai beispielsweise im Frühjahr 2020 die Auswirkungen von Corona-Maßnahmen für Unternehmen aufzeigen. „Das war dann auch das erste Mal, dass jemand bereit war, uns für unsere Tätigkeit tatsächlich auch Geld zu geben“, erzählt Kinne.

„Dinge müssen schnell und zum Markt hin entwickelt werden“

Kinne sieht in seiner Doppelrolle als Wissenschaftler und CEO eines Start-ups zwei sehr unterschiedliche Tätigkeiten: „Was mir bei der Business-Rolle ein bisschen fehlt ist das, was man als Wissenschaftler machen kann, nämlich dass man sich extrem eingängig mit einem bestimmten Thema beschäftigt.“ Als Gründer hingegen müsse man sehr praxisbezogen sein. „Man muss Dinge zum Markt hin entwickeln, schnell entwickeln und vielleicht auch nicht immer ganz so perfektionistisch sein“, so Kinne, der selbst Geoinformatik studiert hat und sich die betriebswirtschaftlichen Grundlagen erst erarbeiten musste. „In einem kleinen Start-up-Team ist man für alles selbst zuständig, von Personal, steuerlichen Fragen bis hin zu technischen Dingen.  Ich habe im letzten Jahr mehr gelernt als in vielen Jahren davor“, resümiert Kinne abschließend.

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Dominic Egger
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