ZEW DIFI-Report erschienen – Deutsche Immobilien bleiben gefragt
ForschungDie Stimmung hinsichtlich der Finanzierungsbedingungen am deutschen Immobilienmarkt für die kommenden sechs Monate hat sich im zweiten Quartal 2012 leicht verbessert. Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) liegt aktuell bei minus 18,1 Punkten.
Im Vergleich zum Vorquartal ist das eine Verbesserung um drei Punkte. Trotz der Verbesserung werden die Finanzierungsbedingungen allerdings weiterhin eher skeptisch bewertet. Das sind Ergebnisse der vierteljährlichen ZEW-Umfrage unter Immobilienmarktexperten zum Immobilienfinanzierungsmarkt in Deutschland. Im Mai haben sich an der Umfrage 40 Experten beteiligt.
Die aktuelle Erhebung zeigt auch, dass sich die Finanzierungsbedingungen am deutschen Immobilienmarkt in den zurückliegenden sechs Monaten deutlich verbessert haben. Vor allem bei den Büroimmobilien hat sich die Situation mit einem Anstieg um 47,5 Punkten deutlich aufgehellt. Der Saldo liegt mit 2,8 Punkten jetzt erstmals im positiven Bereich.
Zur leicht verbesserten Stimmung unter den Experten dürfte unter anderem beigetragen haben, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland im europäischen Vergleich weiterhin als recht robust erweist. Risiken gibt es allerdings aufgrund der weiterhin anhaltende Staatenschuldenkrise im Euroraum.
Das Ergebnis der Sonderfrage im zweiten Quartal 2012 zeigt, dass deutsche Immobilien bei deutschen und internationalen Investoren derzeit hoch im Kurs stehen. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden zwölf Monaten nach Ansicht der befragten Immobilienmarktexperten fortsetzen. Insbesondere bei Wohnimmobilien rechnen über 68 Prozent der Befragten mit einer weiter zunehmenden Nachfrage. Auch für Büro-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien erwartet rund ein Viertel der Experten, dass die Nachfrage für deutsche Objekte weiter anziehen wird. Gleichzeitig gehen allerdings für diese Marktsegmente auch zwischen 59 und 66 Prozent der Umfrageteilnehmer von keiner deutlichen Nachfrageveränderung aus.
Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)
Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) bildet die Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage (vergangene sechs Monate) und der Geschäftserwartungen (kommende sechs Monate) bezüglich der deutschen Immobilienfinanzierungsmärkte ab. Er wird quartalsweise ermittelt und berechnet sich als Mittelwert der Salden für die Immobilienmarktsegmente Büro, Einzelhandel, Logistik und Wohnen. Die Salden für die Segmente ergeben sich aus den prozentualen positiven und negativen Antworten der Umfrageteilnehmerinnen und Umfrageteilnehmer auf die Frage nach der Lage und der Erwartung für den deutschen Immobilienfinanzierungsmarkt. Der DIFI wird in Kooperation von Jones Lang LaSalle (JLL) und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhoben und veröffentlicht.