#ZEWPodcast: Wie funktioniert die sozial-ökologische Marktwirtschaft? (Teil 2)

#ZEWPodcast

ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD, stellt sein neues Buch vor

Um die globale Klimakatastrophe zu stoppen, braucht es ZEW-Präsident Achim Wambach zufolge eine internationale Allianz gegen den Klimawandel – einen Klimaclub.

Emissionsrechtehandel, Klimaneutralität bis 2050 und Grenzausgleichsystem – die EU geht mit ambitionierten Klimazielen voran. Doch wirksamer Klimaschutz, der seinen Namen auch verdient, muss international gedacht werden – darin ist sich ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD, sicher. Im zweiten Teil des #ZEW-Podcasts zu seinem Buch „Klima muss sich lohnen“ spricht der Öknonom mit Carola Hesch über Wege, wie die ökologische Wende auf globaler Ebene funktioniert.

Podigee

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt nachzuladen. (Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.)

Dass es der EU es nicht an Ideen mangelt, um die CO2-Bilanz in seinem eigenen Wirtschaftsraum aufzubessern, zeigt ein Beispiel: das Grenzausgleichsystem. Staaten, die im Ausland klimaschädliche Produkte produzieren, müssen beim Import in die EU einen Ausgleich zahlen. Dass das Grenzausgleichsystem einen positiven Effekt auf die Klimabilanz in der EU hat, dessen ist sich ZEW-Präsident Achim Wambach bewusst. Doch um die globale Klimakatastrophe zu stoppen, brauche es eine internationale Allianz gegen den Klimawandel – einen Klimaclub. „Der Klimaclub ist der Gedanke, dass sich die größeren Wirtschaftsräume zusammentun – also nicht nur Europa, sondern vielleicht Europa und die USA, idealerweise ist auch China mit dabei“, sagt Wambach. Nur gemeinsam könnten diese größten Wirtschaftsräume, die für knapp die Hälfte des weltweiten BIPs und der Emissionen stehen, ein Grenzausgleichsystem einführen, dass auch wiederum für andere Staaten Anreize schafft, beim Klimaschutz mitzumachen, so Wambach.

Klimaschutz und Wachstum müssen zusammengehen

Doch wie bringt man Länder wie China und Indien dazu, dass sie sich einem solchen Abkommen anschließen? Schließlich sind diese Länder nicht dazu bereitet, ihrer Bevölkerung Wachstum und Wohlstand vorzuenthalten, um so per Verzichtskultur das Kima zu retten. „Wir müssen Klimaschutz und Wirtschaftswachstum verbinden: Wir sehen das in den USA, in Europa; wir hatten in den letzten 30 Jahren ein Wirtschaftswachstum, die Volkswirtschaften haben sich mehr als 50 Prozent vergrößert und gleichzeitig sind die Emissionen zurückgegangen“, sagt Wambach. Wirtschaftswachstum sei vor allem eines: Produktivitätsfortschritt durch Innovationen. Hier liege der Schlüssel für ein Erfolgsmodell, an dem auch andere Länder teilhaben wollen, so der ZEW-Präsident.

„Die EU-Taxonomie ist keine gute Idee“

Die auf EU-Ebene geschaffene Taxonomie, die bestimmte Investitionen – unter anderem auch solche in Kernenergie und Gaskraftwerke – per Gesetz als nachhaltig einstuft, hält Wambach indessen für einen falschen Schritt: Investments seien nicht per se schlecht oder gut, schwarz oder weiß. Manche Investoren würden auch in Unternehmen investieren wollen, die erst einmal nicht nachhaltig sind, aber deren unternehmerischer Plan, zukünftig nachhaltig zu werden, die Investoren überzeugt – solche Investitionen werden durch die Taxonomie benachteiligt, sagt Wambach: „Die Taxonomie tut so, als ob es nur eine Regel gebe.“ Sowohl im Podcast als auch in seinem Buch plädiert Wambach für Offenheit statt Verbote: Die Unternehmen bräuchten Planungssicherheit, damit es sich auch lohnt, in Innovationen zu investieren, denn: „Wer weiß, was es da noch für Erfindungen gibt“, so Wambach.

Kontakt