Innovationsindikator 2018 – Deutschland tritt bei Innovationen auf der Stelle

Forschung

Der Innovationsindikator analysiert die Stärken und Schwächen des Innovationssystems der Länder auf Basis von 38 Einzelindikatoren.

Unter den 35 innovationsstärksten Volkswirtschaften der Welt rangiert Deutschland derzeit wie im Vorjahr auf Platz vier hinter den Spitzenreitern Singapur, Schweiz und Belgien. Das deutsche Innovationssystem kann sich damit im internationalen Wettbewerb zwar behaupten, in den Teilbereichen Wirtschaft (Rang 9), Wissenschaft (Rang 10), Bildung (Rang 10), Staat (Rang 8) und Gesellschaft (Rang 12) aber weiterhin nicht zur Spitzengruppe aufschließen. Im globalen Vergleich, wie offen die führenden Industrienationen für Innovationen sind, belegt Deutschland nur den 21. Rang.

Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt der Innovationsindikator 2018, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, und das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) regelmäßig erstellen.

Der Innovationsindikator analysiert und vergleicht die Stärken und Schwächen des Innovationssystems der einzelnen Länder auf Basis von 38 Einzelindikatoren. Zu den Stärken Deutschlands zählt an erster Stelle der Austausch zwischen Unternehmen und öffentlicher Forschung. Im Gesamtergebnis zeigt sich, dass die Bundesrepublik vor allem in den Bereichen Hochschulbildung, Anzahl der Forschenden und Ausgaben von Unternehmen für Forschung und Entwicklung punkten kann.

Offenheit Deutschlands bei Innovationen noch ausbaufähig

Der Abstand des deutschen Innovationssystems zur Spitzengruppe vergrößert sich allerdings deshalb, weil der Standort bei Sekundarabschlüssen und Promotionen, Bildungsausgaben, den Lernerfolgen in der Schule sowie bei der Beschäftigung in wissensintensiven Dienstleistungen im internationalen Vergleich schlechter abschneidet. Hinzu kommt, dass eine steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung für Unternehmen bislang fehlt, wie sie in anderen Industrieländern schon lange üblich ist.

„Deutschland ist in erste Linie deshalb so stark auf Innovationen angewiesen, um tiefgreifende Veränderungen wie den demografischen Wandel oder die notwendige drastische Reduzierung von Treibhausgasen zu bewältigen“, sagt Dr. Christian Rammer, stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ sowie Projektleiter der Erhebung zum Innovationsindikator am ZEW. „Die Ergebnisse des aktuellen Innovationsindikators machen zudem deutlich, dass die Offenheit Deutschlands in allen Teilbereichen des Innovationssystems noch ausbaufähig ist.“

Über den Innovationsindikator

Der jährlich erscheinende Innovationsindikator ist eine vergleichende Studie zur Innovationsstärke. Er erfasst die Innovationsbedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland und vergleicht sie in einem Ranking in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft sowie in einem Gesamtindikator mit den weltweit führenden Industrieländern und aufstrebenden Staaten. Auf diese Weise entsteht eine Grundlage für innovationspolitische Entscheidungen.

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