Aufbau einer Patentdatenbank mit Anbindung an Daten der Creditreform und Untersuchung der Patentstrategien von Unternehmen
Aufbau einer Patentdatenbank mit Anbindung an Daten der Creditreform und Untersuchung der Patentstrategien von Unternehmen
Im Rahmen der Untersuchung von Innovationsstrategien von Unternehmen wächst die Bedeutung der Erfassung und Einordnung des Outputs derartiger Aktivitäten. Als wichtigster Indikator dienen hierbei Patentanmeldungen. Patente beeinflussen aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaft als verbrieftes Eigentumsrecht an einer Erfindung viele strategische Entscheidungen innerhalb der Innovationsaktivitäten von Unternehmen. Das Projekt hatte zum Ziel, bibliographische Daten von Patentanmeldungen der Jahre 1978 bis 1995 am Europäischen Patentamt in einer Datenbank abzulegen, um sie danach einer weiteren statistischen Verarbeitung und fundierten Analyse zugänglich zu machen. Die Datenbank wurde fertiggestellt. Über die Informationen zu den Anmeldern konnten die Patentdaten mit weiteren Informationen aus verschiedenen Quellen verbunden werden. Dies betrifft sowohl FuE-spezifische als auch allgemeine Unternehmensdaten. Diese Informationen wurden aus den ZEW-Datenbanken MIP, MIP-DL, MUP sowie aus weiteren allgemein verfügbaren Unternehmensdaten (z. B. von Creditreform/HOPPENSTEDT) gewonnen. Die generierte Datenbasis bildet die Grundlage für die Untersuchung der Regionalisierung von Patentaktivitäten im Rahmen der Europa-Erweiterung des Mannheimer Regionenmonitors. Aus den regionenspezifischen Mustern der Patentanmeldungen und im Besonderen der regionalen Erfinderverteilung sind Rückschlüsse auf die Innovationskraft von Regionen im Zusammenhang mit ihrer Wirtschaftskraft möglich. Weiterhin können Untersuchungen auf der Unternehmensebene Aufschlüsse über das Patentierverhalten und letztlich über Innovationsmuster in multinationalen Unternehmen geben. Patente sind vor allem ein qualitativer Outputindikator der Innovationsaktivitäten. Anhand der Verlängerungsschemata von europäischen Patenten können für die Unternehmen, aber auch für Branchen und Technologiefelder die Patente in ihrer Wertigkeit erfasst werden. Weitere Indikatoren des Patentwertes sind beispielsweise die Größe der Patentfamilie, die Zitationshäufigkeit, aber auch die Resistenz gegen Einsprüche und Patentverletzungen. Über die Erfassung des Werts der Patente kann der Innovationserfolg von Unternehmen im europäischen Maßstab untersucht werden.