Mobilität von Erfindern, Wissenstransfer und Unternehmensproduktivität
Mobilität von Erfindern, Wissenstransfer und Unternehmensproduktivität
Erfinder nehmen eine Schlüsselrolle für den Erfolg der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von Unternehmen ein. Dies wird durch den hohen Anteil der Personalkosten von fast 70% an den FuE-Ausgaben deutlich. Somit erhält die Frage nach den Determinanten der Produktivität und der Mobilität von Erfindern eine hohe Bedeutung. Zum einen würde ein Unternehmen viele potentielle Erfindungen verlieren, wenn produktive Erfinder das Unternehmen verlassen. Zum anderen wird deutlich, dass die Rekrutierung von produktiven Erfindern eine wichtige Personalmaßnahme darstellen sollte.Auf der Unternehmensebene führt Mobilität von Erfindern zu einem Wissenstransfer (knowledge spillover). Dies ist insbesondere für nicht-kodifiziertes Wissen wichtig, das nicht allgemein zugänglich ist. In dem Projekt wird der Einfluss von Erfindermobilität auf den Unternehmenserfolg untersucht. Insbesondere wird getestet, ob die Anwerbung von neuen und mobilen Erfindern Auswirkungen auf Produktivität und Rentabilität von Unternehmen hat. Es ist auch denkbar, dass bestimmte Unternehmenscharakteristiken einen Einfluss auf die Mobilität von Erfindern haben. So kann eine schlechte wirtschaftliche Lage zu einer Kürzung des FuE-Budgets und zu einem Weggang von Erfindern führen. Zur Untersuchung dieser Fragestellungen werden die Patentdaten des Europäischen Patentamts und die daraus gewonnenen Mobilitätsindikatoren mit Unternehmensdaten des Mannheimer Innovationspanels (MIP) verbunden. Die eindeutige Identifizierung von Erfindern steht zunächst im Mittelpunkt der Datenauswertung. Die dazu entwickelten Routinen ergeben bisher ein Bild, das eine relativ geringe und auf wenige Erfinder begrenzte Mobilität darstellt.