Soziale Sicherungssysteme, Reallohnresistenz und Beschäftigung: Eine empirische Analyse zur Wettbewerbsfähigkeit der Sozialsysteme
Soziale Sicherungssysteme, Reallohnresistenz und Beschäftigung: Eine empirische Analyse zur Wettbewerbsfähigkeit der Sozialsysteme
Kern des Projekts war die Frage, in welchem Maße sich Änderungen bei den Beiträgen zur sozialen Sicherung in den Arbeitskosten niederschlagen und welchen Einfluß die unterschiedlichen Systeme der sozialen Sicherung dabei haben. Bei voraussichtlich weiter steigenden Beitragslasten wird die Höhe der Arbeitskosten, die Position der Länder im internationalen Wettbewerb und letztlich die Beschäftigung entscheidend davon abhängen, wie solche Änderungen im Lohnfindungsprozeß verarbeitet werden. Theoretische Modellbetrachtungen haben gezeigt, daß dies auch von der Ausgestaltung des sozialen Sicherungssystems abhängt. Das Ausmaß, in dem über die sozialen Sicherungssysteme umverteilt wird, könnte hier eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die Höhe der Abgaben im Verhältnis zu den Arbeitseinkommen. Grundlage der empirischen Untersuchung sind Daten über die OECD-Mitgliedsländer. In den Ergebnissen zeigen sich sowohl erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern als auch gewisse Differenzen zwischen den Abgabenarten. So machen sich direkte Steuern stärker in den Arbeitskosten bemerkbar als die Beiträge der Arbeitgeber zur sozialen Sicherung; und die Abgaben werden vor allem dort in höhere Löhne überwälzt, wo das bereits erreichte Niveau der Belastung hoch ist. Die aus der traditionellen Inzidenzlehre abgeleitet Sicht, der zufolge die Last der Abgaben ausschließlich von den Arbeitnehmern getragen wird, wird für die meisten Länder zurückgewisen.