Übergänge von der Hauptschule in die berufliche Bildung
Übergänge von der Hauptschule in die berufliche Bildung
Im vorliegenden Projekt wurde untersucht, wie sich zusätzliche Berufsorientierungsmaßnahmen, die den Übergang in die berufliche Ausbildung unterstützen sollen, und alternative Übergangswege nach der Hauptschule mittelfristig auswirken. Für die Wirkungsanalyse der zusätzlichen Informations- und Beratungsangebote für Freiburger Hauptschülerinnen und Hauptschüler auf den Übergang in Ausbildung und den Erwerbseinstieg wurde ein Kontrollgruppenansatz verwendet. Die Befunde des Projekts deuten darauf hin, dass es sich nicht positiv auf Beschäftigung, Verdienste und Arbeitslosigkeit in den ersten sechs Jahren nach Schulende auswirkt, wenn die Maßnahmen zur Berufsorientierung intensiviert werden. Im zweiten Projektteil wurde die Wirkung unterschiedlicher Übergangswege nach der Hauptschule in die Berufsausbildung auf die Art der Ausbildung untersucht. Es zeigt sich, dass sich ein verzögerter Übergang, beurteilt an Ausbildungsentgelt, sozioökonomischen Status und Prestige des Ausbildungsberufs, nicht negativ auswirkt. Im Gegenteil es bestehen deutliche Vorteile für die Fortsetzung der allgemeinbildenden Schule und dem Besuch von beruflichen Schulen, wie der zweijährigen Berufsfachschule, im Vergleich zu direkten Übergang. Die Art der Ausbildung unterscheidet sich nach der Teilnahme am Übergangssystem im Vergleich zum direkten Übergang nach der Hauptschule nicht. Allerdings sind Auszubildende, die direkt in die Ausbildung übergangen sind, deutlich zufriedener mit der Ausbildung. In Baden-Württemberg und vergleichbaren Bundesländern mit einem großen Anteil an Jugendlichen im Übergangssystem und den beruflichen Schulen scheinen diese Übergangswege besonders gut anerkannt zu sein und ermöglichen somit den Jugendlichen vielfach einen hochwertigeren Ausbildungsberuf zu ergreifen. Deutlich wird aber auch, dass ein verzögerter Ausbildungsbeginn insgesamt den Erwerbseinstieg verzögert und somit zum Beispiel den Gesamtverdienst in den ersten sechs Jahren negativ beeinflusst.