ZEW-Growth Monitor

ZEW-Growth Monitor

Viele der akuten Probleme der deutschen Volkswirtschaft sind vor allem auch ein Wachstumsproblem: die Wachstumsrate der deutschen Wirtschaft lag in der zurückliegenden Dekade signifikant unter der Rate vergleichbarer Industriestaaten. Der niedrige Wachstumspfad verschärft die ohnehin vorhandenen strukturellen Probleme auf den Arbeitsmärkten, in den Sozialversicherungen und den Staatsfinanzen.In der öffentliche Debatte wird die zentrale Bedeutung des langfristigen Wachstumspfads nicht angemessen zur Kenntnis genommen. Wachstum wird in erster Linie in der Kurzfristdimension im Rahmen konjunktureller Begriffe und Erklärungen diskutiert. Die Sinnhaftigkeit wirtschaftspolitischer Maßnahmen wird in Folge dessen auch meistens anhand ihrer kurzfristigen, konjunkturellen Folgen beurteilt, während die Frage nach den Konsequenzen für das langfristige Wachstumspotenzial selten gestellt wird.Diese Kurzfristbetrachtung wird dadurch begünstigt, dass die angewandte Wirtschaftsforschung empirische Wachstumsanalysen bislang fast ausschließlich als Konjunkturanalyse betreibt. Kurzfristig ausgerichtete Konjunkturprognosen und -indikatoren werden in großer Anzahl von Forschungsinstituten, Banken und internationalen Organisationen produziert und erfreuen sich eines hohen Medieninteresses. Dies wiederum verstärkt die Kurzfristorientierung der Wirtschaftspolitik.Der ZEW Growth Monitor (GM) soll ein Gegengewicht zur vorherrschenden Kurzfristperspektive in der Wachstumsanalyse darstellen. Im Gegensatz zu den existierenden Konjunkturindikatoren und prognosen wird der GM konsequent langfristig ausgerichtet sein: Der GM soll ein Maß für das langfristige Wachstumspotenzial einer Volkswirtschaft bieten. Die Beurteilung von wirtschaftspolitischen Maßnahmen im Licht des GM dürfte sich daher in vielen Fällen maßgeblich von der Beurteilung der Konjunkturanalyse unterscheiden. Somit wird der GM einen Beitrag zu einer längerfristigen Perspektive in der Wirtschaftsberichterstattung und damit auch in der Wirtschaftspolitik leisten.

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