Anteil Chinas an den weltweiten Fusionen und Übernahmen hat zugenommen

Forschung

Der Anteil Chinas an den weltweiten Fusionen und Übernahmen (M&A) hat seit der Jahrtausendwende deutlich zugenommen. Sowohl der Transaktionswert als auch die Anzahl der Transaktionen, an denen chinesische Unternehmen als Käufer- oder als Zielunternehmen beteiligt sind, haben sich erhöht. Diese Entwicklung ist allerdings durch deutlich mehr Akquisitionen ausländischer Unternehmen in China als durch M&A-Aktivitäten chinesischer Unternehmen im Ausland getrieben. So stehen rund 1.000 Übernahmen in China mit einem Gesamtwert von 38 Milliarden Euro im Zeitraum von 2000 bis 2007 gerade einmal 161 Transaktionen chinesischer Unternehmen im Ausland mit einem Gesamtwert von rund 18 Milliarden Euro gegenüber. Die Zielunternehmen chinesischer Käufer sind damit im Durchschnitt deutlich größer als die Ziele ausländischer Unternehmen in China. Dabei zeigt sich auch, dass vor allem M&A-Aktivitäten in der Rohstoffbranche weltweit für chinesische Unternehmen interessant sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Bureau van Dijk Electronic Publishing.

Offensichtlich spiegelt sich die zunehmende Bedeutung Chinas für die globale Wirtschaftsleistung in einer stärkeren Beteiligung seiner Unternehmen am weltweiten M&A-Markt wieder. Während der Anteil Chinas am Wert der weltweiten M&A-Transaktionen im Jahr 2000 noch fast null Prozent betrug, lag er im zweiten Halbjahr 2004 bei knapp 4,5 Prozent und in der zweiten Jahreshälfte 2007 bei rund einem Prozent. Der Anteil an der Zahl der weltweiten Transaktionen lag im Jahr 2000 bei 0,5 Prozent, stieg auf rund 4,5 Prozent im zweiten Halbjahr 2004 und betrug in der zweiten Jahreshälfte 2007 rund 2,5 Prozent. Zu den größten Transaktionen zählen dabei die Übernahme der Pingguo Aluminium Co. durch den US-amerikanischen Aluminiumkonzern Alcoa im März 2004 für 1,6 Milliarden Euro oder die Akquisition der Fujian Sedrin Brewery Company durch den belgisch-brasilianischen Brauereikonzern InBev im Juni 2006 für mehr als eine halbe Milliarde Euro. Umgekehrt fallen insbesondere große Transaktionen chinesischer Unternehmen in der Rohstoffbranche auf: So übernahm die China Petroleum & Chemical Corporation im August 2006 für 2,7 Milliarden Euro den russischen Ölkonzern Udmurtneft und die CITIC Group den kasachischen Gasförderer JSC Karazhanbasmunai im Dezember 2006 für 1,4 Milliarden Euro.

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Prof. Dr. Christoph Grimpe, E-Mail: grimpe@zew.de

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