Arbeitsmarkt: Berufswechsel in Wachstumsfelder fördern

Forschung

ZEW-Empfehlungen für die Wirtschaftspolitik

Es muss gelingen, berufliche Wechsel in die Wachstumsfelder voranzubringen, sagt ZEW-Präsident Achim Wambach, PhD.

In Folge der Pandemie sank die Zahl der Stellenausschreibungen. Insbesondere im Niedriglohnsegment hat sich die Situation deutlich verschlechtert. Hier betrug der Stellenrückgang im Juni vergangenen Jahres 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Vergleich dazu wurden in den übrigen Berufen 25 Prozent weniger Stellen ausgeschrieben. Vor der Corona-Krise unterschied sich die Entwicklung der offenen Stellen dieser beiden Gruppen hingegen kaum. Damit steigt für Arbeitssuchende in Niedriglohnberufen das Risiko einer längeren Dauer der Arbeitslosigkeit bis hin zur Langzeitarbeitslosigkeit. Gleichzeitig zeichnet sich aber in Wachstumsfeldern wie der Softwareprogrammierung oder im Gesundheitswesen ein Fachkräftemangel ab. Werden diese Entwicklungen zusammen in den Blick genommen, ergeben sich daraus mehrere Optionen für den Arbeitsmarkt, die es zu nutzen gilt.

„Es muss gelingen, berufliche Wechsel in die Wachstumsfelder voranzubringen. Dazu können individuell maßgeschneiderte und datengestützte Initiativen einen Beitrag leisten. Sie verbessern den Informationsstand von Arbeitssuchenden über das Stellenangebot. Hilfreich sind auch Programme, die einen beschäftigungssichernden Berufs- und /oder Ortswechsel ermöglichen. Befristete Qualifizierungsprämien für wachsende Unternehmen können die Wirkung dieser Maßnahmen noch verstärken. Zudem ist es wichtig, die in Wachstumsfeldern nachgefragten Kompetenzen vermehrt in die Berufsausbildungen aufzunehmen und für eine wettbewerbsfähige Zertifizierung der erworbenen Kompetenzen zu sorgen“, sagt ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD.

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