Der CEP-Indikator steht bei 64,0 Punkten

Die Expertinnen und Experten schätzen den Konjunkturausblick für China erheblich besser ein, als noch im Januar.

In der aktuellen Umfrage vom Februar 2021 (16.02. – 24.2.2021) steigt der CEP-Indikator um 9,1 Punkte auf einen neuen Wert von 64,0 Punkten. Dies ist der bisher höchste Wert seit Beginn der Umfrage Mitte 2013. Der CEP-Indikator, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) in Kooperation mit der Fudan Universität, Shanghai, erhoben wird, gibt die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wieder.

Die Bewertung der aktuellen Konjunktursituation steigt um 13,6 Punkte. Mit 55,8 Punkten erreicht der Lageindikator damit ebenfalls den höchsten Wert seit Beginn der Umfrage. „Der deutliche Anstieg sowohl der Erwartungen als auch der Lageeinschätzung zeigt, dass die Expertinnen und Experten den Konjunkturausblick für China erheblich besser einschätzen als noch im Januar“, sagt Dr. Michael Schröder, der im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ die Umfrage verantwortet.

Der positive Blick der Befragten auf die Konjunktur spiegelt sich auch in den Prognosen des Wirtschaftswachstums wider, die sowohl für das laufende Jahr als auch für 2022 signifikant höher liegen als noch zu Jahresbeginn. Für 2021 rechnen die Expertinnen und Experten mit einem Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 6,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Im Januar lag diese Prognose noch bei 5,9 Prozent. Im Jahr 2022 soll das reale BIP um 5,5 Prozent wachsen, zuvor wurde mit nur 4,9 Prozent gerechnet.

Der starke Anstieg der Erwartungen bezüglich des Staatskonsums um 23,4 Punkte auf einen Indikatorstand von 70,0 Punkte zeigt, dass mit einer weiteren Zunahme staatlicher Konjunkturprogramme gerechnet wird. Inzwischen gehen 88 Prozent der Expertinnen und Experten von einem leichten oder stärkeren Anstieg des Staatskonsums aus, lediglich vier Prozent rechnen mit einem leichten Rückgang.

Konjunkturelle Entwicklung der wichtigsten Wirtschaftsregionen Chinas sehr unterschiedlich

Auch der um 11,3 Punkte höhere Indikator für die Inlandsverschuldung (aktueller Wert: 68,0 Punkte) geht in die gleiche Richtung. Hier gehen sogar alle Befragten von einem mindestens leichten Anstieg der Verschuldung innerhalb der nächsten zwölf Monate aus. Mit Blick auf die Auslandsverschuldung erwarten 64 Prozent der Expertinnen und Experten eine weitere Zunahme. „Die Zweiteilung der erwarteten konjunkturellen Entwicklung der wichtigsten Wirtschaftsregionen Chinas hält auch im Februar an. Während für Shenzhen, Shanghai, Guangzhou, Peking und auch Chongqing sehr positive Aussichten bestehen, bleiben die Erwartungen für Hong Kong und Tianjin weit unterdurchschnittlich. Bei Hong Kong zeigt sich die relativ schwache Wirtschaftsentwicklung auch in einem prognostizierten Rückgang der Immobilienpreise“, sagt Schröder.

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