Cloud Computing profitiert von hoher Flexibilität und Wirtschaftlichkeit

Forschung

Bereits 35 Prozent der innovativen Unternehmen in Deutschland nutzen Cloud Computing. Doch sehen zahlreiche Unternehmen die Abhängigkeit von externen Anbietern sowie den Schutz von vertraulichen Unternehmensdaten beim Cloud Computing als problematisch an. Dies zeigen eine repräsentative Befragung von 1.000 innovativen Unternehmen durch das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sowie die Auswertung einer Sonderfrage im Rahmen der vierteljährlichen Umfrage von ZEW und Creditreform bei den Dienstleistern der Informationsgesellschaft (weitere Informationen zu den beiden Umfragen am Ende der Pressemitteilung).

Cloud Computing ist die bedarfsgerechte, dynamische Nutzung von Software sowie Speicher- und Rechenkapazität über das Internet mit entsprechend flexibler Tarifierung und Abrechnung. Hohe Investitionskosten, die bei einem unternehmensinternen Betrieb entsprechender Ressourcen notwendig wären, entfallen damit. Zudem bietet Cloud Computing die Möglichkeit, ganz neue Anwendungen zu entwickeln, flexibel zu kombinieren und zu nutzen. Gerade diese Flexibilität hat für viele Unternehmen einen hohen Stellenwert, da sie so rasch auf veränderte Marktbedingungen reagieren können. Bereits 35 Prozent der innovativen Unternehmen in Deutschland rechnen "in der Wolke". Dabei nutzen 15 Prozent ausschließlich Softwareanwendungen über das Internet und acht Prozent greifen allein auf Rechenleistung zu. Zwölf Prozent der Unternehmen nutzen sowohl Softwareanwendungen als auch Rechenleistung über das Internet.

Allerdings gibt es nach wie vor eine Reihe von Hemmnissen, die einer verstärkten Nutzung von Cloud Computing entgegen stehen. Von den Dienstleistungsunternehmen - die aktuell Cloud Computing am intensivsten nutzen - betrachten jeweils mehr als 60 Prozent die Abhängigkeit von externen Anbietern sowie den Schutz von vertraulichen Unternehmensdaten als die beiden größten Schwierigkeiten für eine stärkere Nutzung von Cloud Computing. "Klare Branchenstandards und ein Gütesiegel, die ein hohes Datensicherheitsniveau unterstützen und dokumentieren, könnten hier helfen, die Akzeptanz von Cloud-Lösungen zu steigern", sagt Dr. Irene Bertschek, Leiterin der Forschungsgruppe Informations- und Kommunikationstechnologien am ZEW.

Das technische Schnittstellenmanagement, rechtliche Fragen wie beispielsweise Haftungs- und Verantwortlichkeitsregeln oder die künftige Kostenentwicklung werden dagegen seltener als Hemmnisse genannt. Nur geringe Schwierigkeiten erwarten die Unternehmen bei der Akzeptanz durch Geschäftspartner, Kunden, Lieferanten oder Mitarbeiter sowie bei der erforderlichen Schulung von Mitarbeitern.

Für Rückfragen zum Inhalt

Prof. Dr. Irene Bertschek, Telefon 0621/1235-179, E-Mail bertschek@zew.de

Dr. Jörg Ohnemus, Telefon 0621/1235-354, E-Mail ohnemus@zew.de

Weitere Informationen zu den Umfragen

Sowohl die Ergebnisse aus der repräsentativen Befragung der 1.000 innovativen Unternehmen durch das ZEW und infas als auch die Erkenntnisse aus der Sonderfrage im Rahmen der Konjunkturumfrage von ZEW und Creditreform sind Bestandteil einer Studie, die vom ZEW im Auftrag des BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) durchgeführt wurde.

ZEW /infas, Zusatzbefragung IKT-Nutzung vom September 2010

Die repräsentative Umfrage wurde vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gemeinsam mit dem infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft im September 2010 durchgeführt und beruht auf einer Teilstichprobe der zweijährlichen IKT-Befragung des ZEW. Befragt wurden 1.000 innovative Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten aus folgenden IKT-Nutzerbranchen: Industrie, Handel, Transportgewerbe und Logistik, Finanzdienstleistungen, unternehmensnahe Dienstleistungen (Vermietung, EDV, Ingenieurbüros, Unternehmensberatung, Werbung, sonstige Unternehmensdienste). "Innovative Unternehmen" sind Unternehmen, die im Jahr 2009 Produkt- oder Prozessinnovationen eingeführt haben. Die Ergebnisse der Befragung wurden auf die Grundgesamtheit der Unternehmen mit fünf oder mehr Beschäftigten hochgerechnet.

Die Konjunkturumfrage von ZEW/Creditreform vom September 2010

An der vierteljährlichen Umfrage beteiligten sich im September 2010 rund 800 Unternehmen des Wirtschaftszweigs Dienstleister der Informationsgesellschaft. Dieser umfasst IKT-Dienstleister (Software und IT-Dienste, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensive Dienstleister (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Überblick über die ZEW/Creditreform Konjunkturumfrage

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