"Dem Zinsschritt in den USA wird in Europa 2017 kein einziger folgen"

Kommentar

Die US-amerikanische Notenbank Fed hat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Er liegt damit zwischen 0,5 und 0,75 Prozent. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs "Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft" am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, bezieht dazu Stellung.

"Dem Zinsschritt in den USA wird in Europa im ganzen Jahr 2017 kein einziger folgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat derzeit keinen Bewegungsspielraum. Die Inflationsrate in der Eurozone ist immer noch weit unter der Zwei-Prozent-Zielmarke. Und die neue Unsicherheit um Italien mit seinen Staatsschulden von 2,2 Billionen Euro und hohen faulen Krediten in den Bankbilanzen machen Zinserhöhungen viel zu riskant.

Letztlich steckt die EZB in der Falle. Diese Falle haben die nationalen Regierungen mit ihren hohen Schulden und ihrer Unfähigkeit zu Strukturreformen gestellt. Sparer sollten sich nicht bei EZB-Präsident Mario Draghi über die Null- und Negativzinsen beklagen, sondern viel eher in Rom, Paris und anderen Hauptstädten."

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Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Telefon 0621/1235-149, E-Mail heinemann@zew.de