Die Immobilienmärkte brauchen ein klares Signal von der EZB

Kommentar

Erneut hat die Europäische Zentralbank (EZB) keine Neuigkeiten im Vergleich zum Notenbanktermin vom Juni verkündet. Dabei wäre insbesondere für die Immobilienmärkte ein klares Signal wichtig, wann und in welchen Schritten die Reise wieder in Richtung höhere Zinsen geht. Dies betrifft den deutschen Immobilienmarkt, aber auch andere europäische Märkte wie Österreich, die Niederlande oder Frankreich. Prof. Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der International Real Estate Business School (IREBS), Universität Regensburg, sowie Forschungsprofessor am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, nimmt dazu Stellung.

„Die expansive Geldpolitik der vergangenen Jahre hat vor allem auf den Immobilienmärkten Wirkung gezeigt: Die niedrigen Zinsen haben eine sehr starke Inflation verursacht – nicht wie von der EZB gewünscht auf den Konsumgütermärkten, sondern auf den Asset-Märkten – und dabei im Speziellen bei Immobilien. Eben deswegen brauchen auch die Immobilienmärkte ein klares Signal von der EZB.

Auch wenn die Zentralbank plant, die Netto-Anleihekäufe sukzessive weiter zu reduzieren, sind wir von einer echten Wende in der Geldpolitik immer noch weit entfernt. Selbst wenn die Netto-Anleihekäufe beendet sein werden, ist die Geldpolitik immer noch stark expansiv. Die EZB beschleunigt nach wie vor, sie gibt weiter Gas – nur beschleunigt sie mittlerweile weniger stark als zuvor.“

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Prof. Dr. Steffen Sebastian, Telefon 0941/943-5081, E-Mail Steffen.Sebastian@irebs.de

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