„Europa kann von einem wirtschaftlich starken Frankreich nur profitieren“

Kommentar

Triumph für Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron: Seine Partei \\"La République en Marche!\\" hat bei den Wahlen zur Nationalversammlung die Mehrheit errungen.

Bei der Wahl des Staatspräsidenten in Frankreich hat sich die französische Bevölkerung für den früheren Wirtschaftsminister Emmanuel Macron ausgesprochen. Prof. Achim Wambach, Ph.D., Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, nimmt dazu Stellung.

„Emmanuel Macron hat sich klar pro-europäisch positioniert, seine Wahl zum neuen Staatspräsidenten Frankreichs wird deshalb auch in Deutschland mit Erleichterung aufgenommen. Seine Pläne für Europa wie zum Beispiel die Einrichtung eines Eurozonen-Wirtschafts- und Finanzminister sind aber nicht unbedingt auch die der Bundesregierung und bergen somit Konfliktpotenzial.

Entscheidend für die zukünftige Entwicklung in Europa wird vor allem sein, inwiefern es Emmanuel Macron gelingt, die Wirtschaft in Frankreich wieder in Gang zu bringen. In den vergangenen Jahren ist die wirtschaftliche Entwicklung in Frankreich der in Europa hinterhergelaufen. Hier kann Emmanuel Macron ansetzen, indem er die dringend notwendigen Strukturreformen in Frankreich voranbringt. Sein Programm sieht vor, die Staatsquote zu reduzieren, Unternehmenssteuern zu senken und die Arbeitsmärkte flexibler zu gestalten. Von der wirtschaftlichen Erholung Frankreichs und einem starken Partner können Deutschland und Europa nur profitieren. Ausschlaggebend dafür wird aber sein, wie die Wahl zur französischen Nationalversammlung im Juni ausgehen wird und ob Emmanuel Macron eine stabile Mehrheit für seine Pläne findet.“