Internet im Kreditgeschäft: Ungenutztes Kostensenkungspotenzial
ForschungEine stärkere Einbindung des Internets in den Kreditvergabeprozess senkt Bearbeitungszeit und Kosten. Sie ist für Banken daher unumgänglich, um im hart umkämpften Kreditgeschäft auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben.
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Online-Banking im Kreditgeschäft - Entwicklungsstand und Perspektiven des Marktes für Online-Kredite" des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.
Das Internet spielt bei der Kreditvergabe deutscher Banken bisher nur eine untergeordnete Rolle. Insbesondere im Firmenkundenbereich sind so gut wie keine online-Angebote vorhanden. Das ZEW hat für die drei unterschiedlichen Kreditarten Konsumenten-, Immobilien-, und Firmenkundenkredite Erhebungen bei Sparkassen, Genossenschaftsbanken, privaten Geschäftsbanken und Hypothekenbanken durchgeführt, um herauszufinden, ob es für die Banken bisher ungenutzte Möglichkeiten des Internets bei der Kreditvergabe gibt.
Die Studie zeigt, dass sich der traditionelle Kreditvergabeprozess einerseits durch hohe Lauf- und Bearbeitungszeiten auszeichnet. Andererseits scheinen die Kreditinstitute insbesondere bei kleineren Krediten Rentabilitätsprobleme zu haben. Eine stärkere Nutzung des Internets könnte hier vielfach zu Verbesserungen führen. Während im Konsumentenkreditgeschäft fast der gesamte Kreditprozess online angeboten werden kann, ist dies im Immobilien- und Firmenkundengeschäft allerdings nur in bestimmten Teilbereichen sinnvoll. Dennoch bietet das Internet auch bei diesen beiden Kreditarten zahlreiche Rationalisierungsmöglichkeiten mit entsprechendem Einsparpotenzial. Der Firmenkundenbetreuer als Berater wird allerdings auch in Zukunft nicht vollkommen zu ersetzen sein.
Die ZEW-Untersuchung betrachtet für jede der drei Kreditarten die einzelnen Prozessschritte der Kreditvergabe, getrennt nach Bestandskunden und Neukunden. Darüber hinaus informiert sie darüber, wann die Integration externer Dienstleister sinnvoll ist. Speziell im Firmenkundengeschäft wird zusätzlich untersucht, welche Kreditprodukte sich besonders gut für das Online-Kreditgeschäft eignen und welche aufgrund ihres Beratungsbedarfs nur eingeschränkt. Externe Einflussfaktoren, wie beispielsweise Basel II oder das steigende Kostenbewusstsein der Nachfrager, werden ebenfalls in die Analyse einbezogen.
Die Studie kann zum Preis von 480 Euro (inkl. 7% MWSt.), entweder per E-Mail oder im Internet unter Onlinekredit-Studie bezogen werden.
Ansprechpartner
Dr. Matthias Meitner, E-Mail: meitner@zew.de
Dr. Peter Westerheide, Telefon: 0621/1235-142, E-Mail: westerheide@zew.de