Konjunkturerwartungen für China erholen sich
China Economic PanelCEP-Indikator steigt auf minus 5,8 Punkte
In der Oktober-Umfrage (8.10. – 17.10.2019) sind die Konjunkturerwartungen für China um 11,9 Punkte gestiegen. Der Wert des CEP-Indikators, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) erhoben wird und die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt damit aktuell bei minus 5,8 Punkten (September 2019: minus 17,7 Punkte). Im vorangegangenen Monat war der Indikator um 12,8 Punkte gefallen, dieser Rückgang ist durch den Anstieg im Oktober so gut wie ausgeglichen worden.
Der CEP-Indikator befindet sich allerdings seit zwanzig Monaten unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 1,2 Punkten und seit sieben Monaten praktisch ununterbrochen unterhalb der Null-Linie.
Die Punktprognosen für das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen für das Jahr 2019 bei 6,2 Prozent, für 2020 bei 6,0 Prozent. Beide Werte wurden im Vergleich zum Vormonat leicht nach oben korrigiert.
Nach der ersten Schätzung des National Bureau of Statistics of China wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt Chinas im dritten Quartal um 6,0 Prozent zum Vorjahr. Im ersten Quartal lag das Wachstum noch bei 6,4 Prozent, im zweiten bei 6,2 Prozent. Um das von den Experten/-innen aktuell prognostizierte Wachstum von 6,2 Prozent für 2019 zu erreichen, müsste das Wachstum im vierten Quartal auf 6,2 Prozent ansteigen.
„Dies ist eine recht optimistische Vorgabe, es sei denn, ein Ende des Handelskonfliktes mit den USA würde rasch beschlossen und umgesetzt. Dagegen spricht allerdings, dass die Einschätzungen zu Exporten und Importen Chinas auch für die nächsten Monate deutlich negativ gesehen werden. Die entsprechenden Indikatoren sind zweistellig im negativen Bereich“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ am ZEW Mannheim und Projektleiter der CEP-Erhebung.
Die Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Situation ist um 1,8 Punkte gesunken und weist damit einen neuen Wert von minus 11,5 Punkte auf. Die Lageeinschätzung liegt damit seit dreizehn Monaten im Bereich auf oder unterhalb der Null-Linie. In diesem Monat ist besonders auffällig, dass die Kategorie „sehr schlecht“ bei der Lageeinschätzung stark zugenommen hat. 19,2 Prozent der Umfrageteilnehmer/-innen halten die ökonomische Situation Chinas für „sehr schlecht“, insgesamt sind knapp 31 Prozent der Meinung, dass sie „schlecht“ oder „sehr schlecht“ ist.