Konjunkturerwartungen für China gehen zurück
China Economic PanelCEP-Indikator sinkt auf minus 8,9 Punkte
In der Dezember-Umfrage (2.12.–10.12.2019) sind die Konjunkturerwartungen für China gesunken. Der CEP-Indikator, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) erhoben wird und die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, gab um 5,0 Punkte im Vergleich zum Vormonat nach und notiert aktuell bei einem neuen Wert von minus 8,9 Punkten (November 2019: minus 3,9 Punkte).
Die Punktprognosen für das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) wurden ebenfalls reduziert. Für das laufende Jahr rutscht die aktuelle Prognose mit 5,9 Prozent sogar leicht unter die Sechs-Prozent-Marke. Im Vormonat lag sie noch bei 6,1 Prozent. Für 2020 geht die BIP-Prognose von 5,8 Prozent im Vormonat auf jetzt 5,5 Prozent zurück. „Dies ist ein sehr markanter Rückgang und drückt die wachsende Besorgnis über die weitere Wirtschaftsentwicklung Chinas aus“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ am ZEW Mannheim und Projektleiter der CEP-Erhebung.
Auffallend ist in der aktuellen Umfrage, dass die Indikatoren für Staatskonsum sowie für die Inlands- und Auslandsverschuldung deutlich steigen. „Dies drückt die Erwartung aus, dass die chinesische Regierung ihre aktive Konjunkturpolitik weiter verstärkt und dafür die Staatsausgaben erheblich erhöht“, so Schröder.
Die weiterhin anhaltenden Proteste in Hong Kong gegen die chinesische Regierung zeigen sich inzwischen deutlich in den regionalen Konjunkturerwartungen. Der entsprechende Indikator für Hong Kong ging um 23,4 Punkte auf einen Wert von minus 21,8 Punkten zurück. Gleichzeitig wird auch ein starker Effekt auf die Hongkonger Immobilienpreise erwartet. Dieser Indikator liegt mit aktuell minus 30,5 Punkten auf einem sehr niedrigen Niveau und weist auf nachhaltige negative Wirkungen auf die Wirtschaft Hong Kongs hin.