Konjunkturerwartungen für China legen erneut zu

China Economic Panel

CEP-Indikator steigt auf 1,7 Punkte

Der CEP-Indikator ist in der Mai-Umfrage auf 1,7 Punkte gestiegen.

In der aktuellen Mai-Umfrage (2.–16.5.2019) sind die Konjunkturerwartungen für China erneut gestiegen. Der Wert des CEP-Indikators, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) erhoben wird und die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt jetzt bei 1,7 Punkten (April 2019: minus 11,9 Punkte). Zum ersten Mal seit März 2018 befindet sich der CEP-Indikator damit wieder im positiven Bereich und liegt praktisch gleichauf mit seinem langfristigen Durchschnitt von 1,8 Punkten.  

Die Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Situation hat sich indessen verschlechtert. Der Lageindikator geht um 4,5 Punkte auf einen neuen Stand von minus 11,7 Punkten zurück.

Die Punktprognose für das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) wurde für 2019 um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent angehoben. Die Prognose für 2020 bleibt mit 6,0 Prozent unverändert zum Vormonat. Die höhere Prognose dürfte auf das überraschend hohe BIP-Wachstum im ersten Quartal zurückzuführen sein, das mit 6,4 Prozent zum Vorjahr höher ausfiel als erwartet. Die Prognose für 2019 in Höhe von 6,2 Prozent zeigt allerdings auch, dass die Experten/-innen mit etwas geringerem Wachstum in den Folgequartalen rechnen, die Wachstumsrate von 6,4 Prozent im ersten Quartal dürfte nach dieser Prognose nicht mehr erreicht werden.

Die Prognosen für die Inflationsraten werden aktuell auf 2,4 Prozent in drei Monaten und 2,5 Prozent in einem Jahr erhöht. Bisher lag der Wert für beide Prognosehorizonte bei 1,7 Prozent. „Ein treibender Faktor für die Inflationsprognosen in China ist die Erwartung eines weiter steigenden Rohölpreises. Die in den vergangenen Monaten zur Konjunkturstützung deutlich ausgeweitete Liquidität dürfte sich hier allerdings ebenfalls niederschlagen“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim und Projektleiter der CEP-Erhebung.

Die Umfrageergebnisse zeigen erneut, dass die Experten/-innen mit einer nachhaltigen Wirkung der aktiven Konjunkturpolitik rechnen und davon ausgehen, dass das offizielle Wachstumsziel von 6,0 Prozent bis 6,5 Prozent erreicht wird.

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