Konjunkturerwartungen für China rutschen wieder in den negativen Bereich

China Economic Panel

CEP-Indikator fällt auf minus 7,8 Punkte

Der CEP-Indikator ist in der Juni-Umfrage auf minus 7,8 Punkte abgesackt.

In der aktuellen Juni-Umfrage (5.6. – 19.6.2019) sind die Konjunkturerwartungen für China um 9,5 Punkte gefallen und notieren somit bei einem Stand von minus 7,8 Punkten wieder im negativen Bereich (Mai 2019: 1,7 Punkte). Der CEP-Indikator, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) erhoben wird und die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, befindet sich damit seit April 2018 fast ununterbrochen unterhalb der Null-Linie. Lediglich im Mai 2019 war der Indikator kurzfristig leicht positiv.

Die Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Situation hat sich leicht verbessert. Der Lageindikator stieg um 2,1 Punkte auf minus 9,6 Punkte. Die Beurteilung der Lage bewegt sich damit seit November 2018 nicht mehr im positiven Bereich.

Die Punktprognose für das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) bleibt hingegen praktisch unverändert im Vergleich zur Prognose des Vormonats. Weiterhin rechnen die Experten/-innen mit einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums auf 6,0 Prozent im nächsten Jahr.

Der starke Anstieg bei der Einschätzung der privaten Investitionen (Juni: 8,3 Punkte, Mai: minus 5,4 Punkte) zeigt, dass die aktive Konjunkturpolitik der chinesischen Regierung bei den Unternehmensinvestitionen als wirksam angenommen wird. Auch die Beurteilung des zukünftigen privaten Konsums verbessert sich um 4,8 Punkte auf 6,6 Punkte.

„Die insgesamt negativen konjunkturellen Einschätzungen für die nächsten zwölf Monate schlagen auch auf die wichtigsten Wirtschaftsregionen durch. Mit Ausnahme von Chongqing wird das Wachstum aller anderen Regionen weniger gut beurteilt als noch im Vormonat. Bei den Einschätzungen zu Hong Kong fällt auf, dass die aktuellen Massendemonstrationen gegen ein Auslieferungsgesetz nach (Festland-)China und die erhöhte politische Unsicherheit bisher nicht zu einer starken Verschlechterung der Einschätzungen zur Wirtschaftsentwicklung geführt haben“, fasst Dr.  Michael Schröder, Senior Researcher im Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim und Projektleiter der CEP-Erhebung, zusammen.

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