Konjunkturerwartungen für China stagnieren – Leicht negativer Ausblick für 2020

China Economic Panel

CEP-Indikator steht bei minus 8,7 Punkten

Der CEP-Indikator ist in der Januar-Umfrage auf minus 8,7 Punkte gestiegen.

In der Januar-Umfrage (13.01. – 22.01.2020) sind die Konjunkturerwartungen für China in etwa gleich geblieben. Der CEP-Indikator, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) erhoben wird und die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt aktuell bei minus 8,7 Punkten und damit 0,2 Punkte über dem Wert des Vormonats (Dezember 2019: minus 8,9 Punkte). Seit April 2018 liegt der CEP-Indikator damit praktisch ununterbrochen im negativen Bereich.

Die gegenwärtige konjunkturelle Lage der chinesischen Wirtschaft wird um 0,5 Punkte niedriger eingeschätzt als im Dezember des Vorjahres. Der Indikatorwert im Januar 2020 liegt bei minus 13,1 Punkten.

„Betrachtet man die Entwicklung von Lage- und Erwartungsindikator zusammen, so zeigt sich, dass die Finanzexperten/-innen eine weitere leichte Verschlechterung der Wirtschaftsentwicklung in China im Laufe der kommenden zwölf Monate erwarten“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ am ZEW Mannheim und Projektleiter der CEP-Erhebung.

Die im vergangenen Jahr von den Experten/-innen prognostizierte Wachstumsverringerung ist nach den ersten Berechnungen des chinesischen National Bureau of Statistics auch eingetreten. Im Durchschnitt wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2019 um 6,1 Prozent. Im ersten Quartal 2019 lag die annualisierte Wachstumsrate noch bei 6,4 Prozent und ging dann in den Folgequartalen auf 6,2 Prozent (Q2) und 6,0 Prozent (Q3 und Q4) zurück.

Ausblick für fast alle Branchen liegt im Negativbereich

Die Punktprognosen des realen BIP gehen von einem Wachstum von 5,9 Prozent fürs laufende Jahr und von 5,8 Prozent für 2021 aus. „Damit setzt sich der leicht abwärts gerichtete Wachstumstrend der vergangenen Jahre fort“, so Michael Schröder.

Bemerkenswert an der aktuellen Umfrage ist weiterhin, dass der Ausblick für fast alle Branchen im negativen Bereich liegt. Auch für die bislang noch als Wachstumsträger angesehenen konsumnahen Wirtschaftsbereiche hat sich der Ausblick deutlich eingetrübt. Die gleiche Entwicklung zeigt sich auch in Bezug auf die Befragungsergebnisse zu den wichtigsten Wirtschaftsregionen.

„Es scheint, dass die fortgesetzten Anstrengungen der chinesischen Regierung, die Konjunktur über aktive Wirtschaftspolitik anzukurbeln, von den Befragten als nicht mehr sehr erfolgreich angesehen werden“, fasst Schröder zusammen.

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