Konjunkturerwartungen für China steigen deutlich
China Economic PanelIn der aktuellen Juniumfrage (6.–21.6.2017) haben die Konjunkturerwartungen für China mit einem Anstieg um 9,8 Punkte im Vergleich zum Vormonat wieder deutlich zugelegt. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarkt-experten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt jetzt bei 9,7 Punkten (Mai 2017: minus 0,1 Punkte) und befindet sich damit wieder oberhalb des langfristigen Durchschnitts von 5,3 Punkten.
Der CEP-Indikator weist in den vergangenen Monaten eine recht hohe Volatilität auf. Im Februar lag der Wert noch bei minus 4,2 Punkten, stieg im März auf 14,5, dann im April auf 17,7 Punkte nur um im Mai dann wieder auf minus 0,1 Punkte zurückzugehen. „Der Anstieg auf 9,7 Punkte im Juni sollte daher vorsichtig interpretiert werden, denn die Unsicherheit bezüglich des künftigen Wachstums scheint nach wie vor groß zu sein“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ und Projektleiter der CEP-Erhebung.
Die Punktprognosen für das chinesische Bruttoinlandsprodukt sind ebenfalls gestiegen. Für das zweite Quartal 2017 beträgt die Prognose jetzt 6,8 Prozent, ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte. Für das gesamt Jahr 2017 bleibt die Prognose unverändert bei 6,7 Prozent. Für 2018 wird allerdings mit 6,6 Prozent ein etwas höheres Wachstum erwartet (im Mai waren es noch 6,5 Prozent).
Die Anfang des Jahres aufgrund der Erwartungen bezüglich der Politik von US-Präsident Donald Trump noch recht pessimistischen Einschätzungen zum Außenhandel Chinas haben sich inzwischen deutlich verbessert. So stiegen im Juni die Exporterwartungen von 29,3 Punkten auf 40,8 Punkte.
Die von 31,1 Punkten auf 42,0 Punkte ebenfalls stark gestiegenen Erwartungen mit Blick auf die Direktinvestitionen Chinas im Ausland zeigen, dass eine weitere Zunahme von Unternehmenskäufen und Beteiligungen prognostiziert wird.
„Eine Tendenz, dass die chinesische Wirtschaft ihre Internationalisierung und weltwirtschaftliche Verflechtung reduzieren wird, ist derzeit daher nicht mehr auszumachen“, sagt Schröder.
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