Konjunkturoptimismus erhält starken Dämpfer – Langfristiger Ausblick stabil
China Economic PanelIn der aktuellen Maiumfrage (02.-17.05.2017) sind die Konjunkturerwartungen für China um 17,8 Punkte im Vergleich zum Vormonat erheblich gesunken (April 2017: 17,7 Punkte). Die recht positive Stimmung aus der vorangegangenen Umfrage hat sich damit nicht gehalten. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt aktuell bei minus 0,1 Punkten und damit wieder unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 5,2 Punkten. Auch die Beurteilung der aktuellen Konjunkturlage erhielt einen Dämpfer und sank um 5,4 Punkte auf einen neuen Wert von 12,2 Punkten.
Auffällig ist hingegen, dass sich die Punktprognosen leicht verbessern. So stieg die Prognose für das dritte Quartal 2017 von 6,6 Prozent auf 6,7 Prozent. Auch die Gesamtprognose für 2017 wurde von 6,6 auf 6,7 Prozent erhöht.
Wie lassen sich diese unterschiedlichen und auf den ersten Blick widersprüchlichen Umfrageergebnisse erklären? "Die Stimmungsindikatoren sind möglicherweise anfälliger für Ereignisse, die in der jüngsten Vergangenheit oder kurzfristigen Zukunft liegen", erklärt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich "Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement" und Projektleiter der CEP-Erhebung. So könnte der Rückgang der Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion von 7,6 Prozent im März auf 6,5 Prozent im April die Stimmung eingetrübt haben. Zusammen mit der – zumindest für chinesische Verhältnisse – eher schwächeren Quartalswachstumsrate des realen BIP von 1,3 Prozent im ersten Quartal 2017 weist dies auf einen relativ verhaltenen Beginn des Jahres hin. Gleichwohl sehen die Finanzmarktexperten/-innen für das gesamte Jahr nach wie vor ein kräftiges Wachstum, in Übereinstimmung mit dem aktuellen Fünfjahresplan der chinesischen Regierung.
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Dr. Michael Schröder, Telefon 0621/1235-368, E-Mail schroeder@zew.de