Optimistische Geschäftserwartungen sorgen für gute konjunkturelle Stimmung

Informationswirtschaft

Die konjunkturelle Stimmung im Wirtschaftszweig Informationswirtschaft ist im ersten Quartal 2014 weiter positiv. Der ZEW-Stimmungsindikator Informationswirtschaft legt im Vergleich zum Vorquartal mit einem Anstieg um 0,3 Punkte leicht zu. Mit 64,8 Punkten überschreitet er deutlich die wichtige 50-Punkte-Marke, deren Unterschreitung eine Verschlechterung der konjunkturellen Stimmung signalisiert. Die nahezu konstante Entwicklung des Stimmungsindikators für die gesamte Informationswirtschaft verdeckt etwas den gegensätzlichen Verlauf der beiden Teilindikatoren. Die leicht eingetrübte Einschätzung der aktuellen Geschäftslage wird durch die optimistischen Erwartungen für die künftige konjunkturelle Entwicklung überkompensiert. Mit hohen Werten von 60,4 Punkten für die Geschäftslage und 69,6 für die Geschäftserwartungen zeugen die Teilindikatoren aber auch weiterhin von einer positiven Entwicklung der Geschäftslage und optimistischen Zukunftsaussichten für die Informationswirtschaft. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom März 2014 in der Informationswirtschaft.

Der Wirtschaftszweig Informationswirtschaft setzt sich aus den Teilbranchen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zusammen. In der IKT-Branche herrscht ein unverändert positives Klima. Der Stimmungsindikator liegt mit einem Wert von 70,3 Punkten lediglich 0,1 Punkte unter dem Vorquartalswert. Der Teilindikator für die Geschäftserwartungen legt im Vergleich zum vierten Quartal 2013 um 8,8 Punkte zu und erreicht mit 75,8 Punkten ein sehr hohes Niveau. Im Gegensatz dazu verliert der Teilindikator für die Geschäftslage 8,9 Punkte. Mit 65,1 Punkten liegt er aber weiterhin recht hoch. Die gegenläufige Entwicklung der Teilindikatoren für Geschäftslage und Geschäftserwartungen ist sowohl für die IKT-Dienstleister als auch für die IKT-Hardwareunternehmen zu beobachten.

In der Medienbranche hat sich die getrübte konjunkturelle Stimmung nur minimal aufgehellt. Der Stimmungsindikator legt zwar um 0,1 Punkte auf nun 49,7 Punkte zu, verpasst damit aber den Sprung über die wichtige Marke von 50 Punkten. Folglich schätzen die Mediendienstleister die konjunkturelle Entwicklung weiterhin leicht negativ ein. Der Teilindikator für die Geschäftslage ist im Vergleich zum Vorquartal deutlich abgerutscht, er verliert 15,3 Punkte und erreicht einen Wert von 47,4 Punkten. Demnach hat sich für die Mehrzahl der Mediendienstleister die Geschäftslage seit dem vierten Quartal 2013 nachteilig entwickelt. Im Hinblick auf die Geschäftserwartungen zeigen sich die Mediendienstleister etwas optimistischer. Der Teilindikator steigt von 39,2 Punkten im Vorquartal auf nun 52 Punkte und nimmt damit knapp die 50-Punkte-Hürde.

Die ohnehin gute konjunkturelle Stimmung bei den wissensintensiven Dienstleistern hat sich im ersten Quartal 2014 weiter leicht verbessert. Der Stimmungsindikator für die Teilbranche insgesamt steigt um 0,9 Punkte auf 64,2 Punkte. Dabei erreicht der Teilindikator für die Geschäftserwartungen mit 68,9 Punkten einen deutlich höheren Wert als der Teilindikator für die Geschäftslage mit 59,7 Punkten. Dennoch weist auch letzterer auf eine positive Geschäftslage für die wissensintensiven Dienstleister hin. Besonders positiv ist bei den wissensintensiven Dienstleistern die konjunkturelle Stimmung der PR- und Unternehmensberater.

Für Rückfragen zum Inhalt

Daniel Erdsiek, Telefon 0621/1235-356, E-Mail erdsiek@zew.de

Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft

Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft wird aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW Stimmungsindikators Informationswirtschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.

Die ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung befragt vierteljährlich mehr als 5.000 Unternehmen mit mindestens 5 Beschäftigten aus den Branchen (1) IKT-Hardware, (2) IKT-Dienstleister, (3) Medien, (4) Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, (5) Public-Relations- und Unternehmensberatung, (6) Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, (7) Forschung und Entwicklung, (8) Werbung und Marktforschung, (9) sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten. Alle neun Branchen zusammen bilden den Wirtschaftszweig Informationswirtschaft. IKT-Hardware und IKT-Dienstleister bilden zusammen die IKT-Branche. Die sechs zuletzt genannten Branchen umfassen die wissensintensiven Dienstleister.

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer mit dem Umsatzgewicht der Unternehmen am gesamten Wirtschaftszweig Informationswirtschaft hoch. Die Formulierung "Anteil der Unternehmen" reflektiert somit den "Umsatzanteil der Unternehmen".