Reaktion auf Trumps folgenschwere Handelspolitik
KommentarZEW-Ökonom Friedrich Heinemann zur Fed-Entscheidung
Die US-amerikanische Notenbank Fed die Zinswende vollzogen und den Korridor für ihre Leitzinsen um 0,25 Prozent auf 2,0 bis 2,25 Prozent gesenkt. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, kommentiert die Entscheidung.
„Donald Trump ist tatsächlich der Grund für die nun erfolgte Zinswende der Fed. Allerdings ist der Zusammenhang deutlich anders, als es dem US-Präsidenten lieb sein könnte. Die Entscheidung von Fed-Chef Jerome Powell und seinen Kollegen ist keine Reaktion auf Trumps verbale Interventionen, sondern auf seine folgenschwere und für die USA hochgradig schädliche Handelspolitik. Dass die Fed jetzt handelt, ist somit überhaupt kein Beleg für politische Einflussnahme. Anders als die EZB hat sich die Fed in den vergangenen Jahren durch entschlossene Zinserhöhungen Spielraum in der konventionellen Zinspolitik erarbeitet. Diesen nutzt sie jetzt in nachvollziehbarer Weise, um ihrem doppelten Mandat – Preisstabilität und Wirtschaftswachstum – gerecht zu werden.“