Rückgang der Wohnimmobilienpreise würde Finanzstabilität in Deutschland kaum gefährden

Forschung

Die Mehrheit der Finanzanalysten hält die Kaufpreise für Wohnimmobilien in den wichtigsten deutschen Städten derzeit für fundamental überbewertet.

Ein spürbarer Rückgang der Preise für Wohnimmobilien in Deutschlands Großstädten würde die Finanzstabilität hierzulande kaum ernsthaft gefährden. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 200 Finanzmarktexperten, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Rahmen des monatlichen ZEW-Finanzmarkttests im März 2017 durchgeführt hat. Die überwältigende Mehrheit der befragten Finanzanalysten hält die Kaufpreise für Wohnobjekte in den wichtigsten deutschen Städten gleichwohl derzeit für fundamental überbewertet.

Einen Rückgang der Preise für Wohnobjekte um 20 Prozent oder mehr innerhalb der nächsten zwölf Monate halten die Experten indessen für sehr unwahrscheinlich. Eine Abwärtskorrektur in derselben Größenordnung auf Sicht von fünf Jahren wird dagegen als durchaus denkbares Szenarium betrachtet. Der Eintritt eines solchen Ereignisses hätte gleichwohl nur moderate Auswirkungen auf die hiesige Finanzstabilität: Lediglich jeder zehnte Finanzmarktexperte würde in diesem Fall mit starken oder sogar sehr starken Auswirkungen rechnen. Über die Hälfte geht dagegen von geringen oder sogar sehr geringen Effekten sinkender Wohnimmobilienpreise für die finanzielle Gesundheit von Bankensystem und Privatsektor in Deutschland aus.

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