Unternehmen blicken überwiegend positiv ins neue Jahr
InformationswirtschaftDie Unternehmen der Informationswirtschaft starten mit einer guten konjunkturellen Stimmung ins Jahr 2017. Darauf deutet der entsprechende ZEW-Stimmungsindikator mit einem Stand von 67,1 Punkten im vierten Quartal 2016 hin. Zwar verliert der Indikator im Vergleich zum Vorquartal 1,8 Punkte, aber der weiterhin hohe Stand signalisiert ein positives Klima bei der Mehrzahl der Unternehmen in der Informationswirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage bei Unternehmen der Informationswirtschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Dezember 2016 durchgeführt hat.
Der Grund für den leichten Rückgang des ZEW Stimmungsindikators ist, dass sich die Geschäftserwartungen für das erste Quartal 2017 etwas eingetrübt haben. Der entsprechende Teilindikator für die Geschäftserwartungen ist von 72,9 Punkten im dritten Quartal 2016 auf einen Wert von 64 Punkten im vierten Quartal 2016 gesunken. Mit dem deutlichen Überschreiten der kritischen 50-Punkte-Marke signalisiert der Teilindikator aber weiterhin, dass die Mehrzahl der Unternehmen optimistisch auf das erste Quartal 2017 blickt. Dass sich die positiven Erwartungen für das Jahresendgeschäft im Jahr 2016 teilweise erfüllt haben, zeigt die Entwicklung des Teilindikators für die Geschäftslage im vierten Quartal 2016. Dieser Teilindikator erreicht mit einem Stand von 70,3 Punkten ein Langzeithoch und signalisiert eine mehrheitlich positive Entwicklung des Umsatzes und der Nachfrage nach eigenen Produkten der Unternehmen.
Der Wirtschaftszweig Informationswirtschaft setzt sich aus den Teilbranchen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zusammen. An der guten konjunkturellen Stimmung in der IKT-Branche hat sich im vierten Quartal 2016 nur wenig geändert. Der Stimmungsindikator in der IKT-Branche erreicht mit 77,5 Punkten einen sehr hohen Stand. Die Unternehmen schätzen sowohl die Geschäftslage im vierten Quartal 2016 als auch die Geschäftserwartungen für das erste Quartal 2017 mehrheitlich positiv ein. Der Teilindikator für die Geschäftslage erreicht mit einem Stand von 80,6 Punkten ein Langzeithoch. Die Mehrzahl der Unternehmen in der IKT-Branche erwartet, dass Nachfrage und Umsatz auch im ersten Quartal 2017 weiter gesteigert werden können. Das zeigt der Teilindikator für die Geschäftserwartungen mit einem Stand von 74,6 Punkten.
Wirtschaftliche Stimmung mehrheitlich positiv bewertet
Bei den Mediendienstleistern hat sich im vierten Quartal 2016 die Stimmung zwar etwas eingetrübt, aber das wirtschaftliche Klima wird weiterhin mehrheitlich positiv bewertet. Der Stimmungsindikator übersteigt zum zweiten Mal in Folge die kritische 50-Punkte-Marke und steht jetzt bei 52,7 Punkten. Nachdem der Stimmungsindikator im Vorquartal deutlich angestiegen war, musste er im vierten Quartal 2016 wieder 5,5 Punkte abgeben. Der Rückgang des Stimmungsindikators resultiert aus einer Verschlechterung der Geschäftserwartungen, denn der entsprechende Teilindikator fällt auf einen Stand von 43,8 Punkten. Damit blickt die Mehrzahl der Unternehmen pessimistisch in die Zukunft. Dass die wirtschaftliche Stimmung insgesamt dennoch mehrheitlich positiv bewertet wird, liegt an der verbesserten Einschätzung der Geschäftslage im vierten Quartal 2016.
Nach wie vor schätzt eine deutliche Mehrheit der wissensintensiven Dienstleister die konjunkturelle Stimmung positiv ein. Der Stimmungsindikator erreicht einen Stand von 61,8 Punkten. Der Teilindikator für die Geschäftserwartungen geht im Vergleich zum Vorquartal um 6,9 Punkte auf jetzt 59,8 Punkte zurück. Der Teilindikator für die Geschäftslage steigt hingegen um 2,7 Punkte auf einen Stand von 63,8 Punkten. Demnach bewertet die Mehrzahl der wissensintensiven Dienstleister sowohl die Geschäftslage im vierten Quartal 2016 als auch die Geschäftserwartungen für das erste Quartal 2017 positiv.
Für Rückfragen zum Inhalt
Dr. Daniel Erdsiek, Telefon 0621/1235-356, E-Mail erdsiek@zew.de
Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft
Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft wird aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW Stimmungsindikators Informationswirtschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.
Die ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung befragt vierteljährlich mehr als 5.000 Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten aus den Branchen (1) IKT-Hardware, (2) IKT-Dienstleister, (3) Medien, (4) Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, (5) Public-Relations- und Unternehmensberatung, (6) Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, (7) Forschung und Entwicklung, (8) Werbung und Marktforschung, (9) sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten. Alle neun Branchen zusammen bilden den Wirtschaftszweig Informationswirtschaft. IKT-Hardware und IKT-Dienstleister bilden zusammen die IKT-Branche. Die sechs zuletzt genannten Branchen umfassen die wissensintensiven Dienstleister. Ein Überblick über die ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft ist im Internet unter www.zew.de/konjunktur abrufbar.