Unternehmen setzen bei Social Software vor allem auf Online-Communities

Informationswirtschaft

Etwa ein Drittel der Unternehmen des Wirtschaftszweigs Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt mindestens eine Social-Software-Anwendung zur internen oder externen Kommunikation mit Mitarbeitern oder Kunden ein. Die Palette der möglichen Anwendungen reicht von Diskussionsforen über Online-Communities bis zu Wikis oder Weblogs. Die Dienstleister der Informationsgesellschaft, die sich durch eine hohe IKT-Intensität auszeichnen und etwa acht Prozent zur gesamtdeutschen Bruttowertschöpfung beitragen, nutzen in erster Linie Online-Communities. Etwa 20 Prozent der Unternehmen, die Social Software einsetzen, greifen auf diese Social-Software-Anwendung zurück. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im März 2008 durchgeführt hat (Einzelheiten zur Umfrage siehe Ende der Pressemitteilung).

An zweiter Stelle in der Rangfolge der am häufigsten von den Unternehmen des Wirtschaftszweigs eingesetzten Social-Software-Anwendungen stehen Diskussionsforen (etwa 15 Prozent). Jeweils an die zehn Prozent der Unternehmen nutzen Wikis oder arbeiten mit Gruppenarbeitsplattformen. Weblogs und sonstige Social-Software-Anwendungen werden im gesamten Wirtschaftszweig dagegen eher selten eingesetzt.

Bei einer Betrachtung der beiden Teilsektoren Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)-Dienstleister (Softwareunternehmen, IT-Dienste, IKT-Handel und Telekommunikationsdienstleister) und wissensintensive Dienstleister (Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung und Werbung) ergibt sich ein geteiltes Bild. Während etwa 45 Prozent der IKT-Dienstleister mindestens eine Social-Software-Anwendung nutzen, trifft dies nur auf etwa 29 Prozent der wissensintensiven Dienstleister zu. Sowohl die IKT-Dienstleister als auch die wissensintensiven Dienstleister setzen am häufigsten Online-Communities ein. Während die IKT-Dienstleister am zweithäufigsten Wikis nutzen, dicht gefolgt von der Arbeit mit Gruppenarbeitsplattformen, liegt bei den wissensintensiven Dienstleistern die Nutzung von Diskussionsforen an zweiter Stelle.

Bei den Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die Social Software nutzen, wird diese am häufigsten für die externe Kommunikation (etwa 50 Prozent) eingesetzt, gefolgt vom internen Wissensaustausch (etwa 45 Prozent) und der internen Kommunikation (etwa 42 Prozent). Für den Aufbau und die Pflege von Kundenbeziehungen wird in etwa 39 Prozent der Unternehmen Social Software verwendet. Eine eher untergeordnete Rolle beim Rückgriff auf Social-Software-Anwendungen spielen die Bearbeitung gemeinsamer Projekte mit anderen Unternehmen oder freien Mitarbeitern (etwa 26 Prozent), die effizientere Gestaltung von Geschäftsprozessen (etwa 22 Prozent), die Anregung zur Innovation (etwa 21 Prozent) und die Produktwerbung (etwa 11 Prozent). Gefragt, welches Gebiet das wichtigste ist, auf dem Social Software zum Einsatz kommt, präsentiert sich der Wirtschaftszweig der Dienstleister der Informationsgesellschaft gespalten. Während die IKT-Dienstleister Social Software vor allem in der internen Kommunikation einsetzen (etwa 56 Prozent), nutzen die wissensintensiven Dienstleister Social-Software-Anwendungen am ehesten für die externe Kommunikation (etwa 53 Prozent).

Die Konjunkturumfrage von ZEW und Creditreform

An der vierteljährlichen Umfrage beteiligen sich jeweils rund 1000 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Software und IT-Dienste, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Überblick über die ZEW/Creditreform Konjunkturumfrage

Allgemeine methodische Hinweise

Beschreibung des bei der ZEW/Creditreform angewendeten Hochrechnungsverfahrens

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer auf die Anzahl aller Unternehmen der betrachteten Branche hoch.

Ansprechpartner

Dr. Jenny Meyer, E-Mail: meyer@zew.de