ZEW-CS Finanzmarkttest für die Schweiz: Konjunkturerwartungen sinken – liegen aber weiterhin auf hohem Niveau
Konjunkturindikator SchweizDie Konjunkturerwartungen für die Schweiz haben sich im November etwas verschlechtert. Nach dem starken Anstieg der letzten Monate sinkt der ZEW-CS- Indikator um 8,6 Punkte. Er liegt nun bei 56,4 Punkten und damit weiterhin auf einem hohen Niveau. Der ZEW-CS-Indikator, der die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten widerspiegelt, wird vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse (CS), Zürich, monatlich im Rahmen des Finanzmarkttests für die Schweiz erhoben.
Optimistisch zeigen sich die befragten Finanzmarktexperten in der November-Umfrage hinsichtlich der aktuellen wirtschaftlichen Lage in der Schweiz. Der entsprechende Index steigt um 8,8 Punkte auf minus 46,2 Punkte. Mit 75,0 Prozent erwartet die Mehrheit der befragten Finanzmarktexperten in den kommenden sechs Monaten weiterhin ein unverändertes Niveau der kurzfristigen Zinsen. Die Inflationserwartungen haben sich im November etwas erhöht. Zwar erwarten 55,0 Prozent der Umfrageteilnehmer eine unveränderte Inflationsrate im nächsten halben Jahr. 42,5 Prozent gehen aber von einer steigenden Teuerungsrate aus.
Im Fokus der Sonderfrage des aktuellen Finanzmarkttests steht der Einfluss Chinas auf das internationale Gleichgewicht. So wurde etwa gefragt, welche Probleme sich für den Yuan stellen, um mit Währungen wie dem Euro oder dem Dollar konkurrieren zu können. Es zeigt sich, dass die Finanzmarktexperten insbesondere die politische Stabilität und den Öffnungsgrad Chinas für problematisch halten.
Ablauf der Umfrage und Methodologie
Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.
Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und insgesamt.
Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.
Für Rückfragen zum Inhalt
Christian Dick (ZEW), Telefon: 0621/1235-305, E-Mail: dick@zew.de
Fabian Heller (CS), Telefon: +41/44/332-9061, E-Mail: fabian.heller@credit-suisse.com