ZEW-CS-Finanzmarkttest für die Schweiz - Schwere Verwerfungen nach SNB-Entscheid

Seite teilen

21.01.2015

Im Januar 2015 hat sich der Konjunkturausblick für die Schweiz weiter eingetrübt. Nach der Aufhebung des Mindestkurses zwischen Schweizer Franken und Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 15. Januar 2015 sind die Erwartungen der befragten Analysten in heftige Turbulenzen geraten. Der ZEW-CS Indikator liegt nun nach einem Rückgang um 5,9 Punkte bei minus 10,8 Punkten. Der Indikator spiegelt die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung in der Schweiz auf Sicht von sechs Monaten wider. Er wird vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse (CS), Zürich, monatlich im Rahmen des Finanzmarkttests für die Schweiz erhoben.

Während die Erwartungen der Analysten, die vor der Medienmitteilung der SNB geantwortet haben, den ZEW-CS Indikator wieder in den positiven Bereich zurückgeführt hätten, waren die Antworten, die nach dieser Mitteilung eingingen, wesentlich pessimistischer. Dies führte letztlich dazu, dass es nicht zu einer Erholung der Konjunkturerwartungen für die Schweiz kam, sondern diese sich vielmehr weiter verschlechterten. Der im Januar erreichte negative Indikatorwert für die Konjunkturerwartungen ist somit stark durch die heftigen Reaktionen im direkten Gefolge des SNB-Entscheids geprägt und derzeit nur schwer interpretierbar. Wenn an den aufgewühlten Märkten wieder mehr Ruhe einkehrt, wird sich zeigen, inwieweit sich die pessimistischen Einschätzungen verfestigen.

Detaillierte Ergebnisse

Detaillierte Ergebnisse - einschließlich der Umfrageergebnisse bezüglich der Wirtschaftsentwicklung anderer Länder - können der heute veröffentlichten Ausgabe des "Finanzmarktreport Schweiz" entnommen werden:

http://www.zew.de/de/publikationen/finanzmarktreportschweiz/finanzmarktreportarchivschweiz.php?year=2015&submit=Los&si=FMCH