ZEW/gif-Büromarktprognose: Büromieten in Toplagen ziehen kräftig an

Forschung

An den fünf großen deutschen Bürostandorten Berlin, Hamburg, Fankfurt, Düsseldorf und München werden die Spitzenmieten bis zum Ende des Jahres 2012 deutlich steigen. Gleichzeitig wird der Büroleerstand kaum abgebaut werden - einzig Düsseldorf und Frankfurt können hier Fortschritte verzeichnen. Zu diesem Ergebnis kommt die zweite Befragungsrunde unter Immobilienmarktexperten, die der gif-Arbeitskreis "Marktanalysen und Bedarfsprognosen" in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim durchgeführt hat.

Besonders stark anziehen werden die Mieten für Büroimmobilien in Berlin und München. Dort erwarten die befragten Experten mehrheitlich einen Anstieg der Spitzenmieten um rund drei Prozent für 2011 und um rund dreieinhalb Prozent für 2012. Damit würde München die 30 Euro-Marke für den Quadratmeter bis zum Ende des Jahres 2012 überspringen. In Frankfurt scheinen sogar Mietpreise von 40 Euro pro Quadratmeter in Reichweite zu liegen.

"Erfahrungsgemäß ändern sich die Mieten außerhalb der Top-Lagen später als die Spitzenmieten", sagt Dr. Jaroslaw Morawski, einer der Organisatoren der Umfrage. „Man wird sehen, ob und wann das vorhergesagte Wachstum der Spitzenmieten auf andere Standorte ausstrahlt."

Im Hinblick auf die Entwicklung der Renditen von Büroimmobilien zeigt sich ein gemischtes Bild. Für das Jahr 2011 gehen die befragten Experten mit einer deutlichen Mehrheit von Renditerückgängen aus. Für das Jahr 2012 rechnet ein Teil von ihnen aber bereits wieder mit steigenden Renditen. “Renditeprognosen gelten allerdings als besonders schwierig und unsicher“, sagt Prof. Dr. Felix Schindler vom ZEW, der die Auswertung der Umfrage leitet. "Dementsprechend sind die Ergebnisse im Hinblick auf die Entwicklung der Spitzenrenditen auch weniger eindeutig."

Hinsichtlich des Abbaus von Leerständen bei Büroimmobilien sind die Experten wenig optimistisch. Er wird zwar an allen vom ZEW und der gif untersuchten Bürostandorten erwartet, jedoch nur in sehr geringem Umfang. Am besten schneiden hier Düsseldorf und Frankfurt ab. Optimistische Prognosen gehen davon aus, dass die Leerstandsraten bis zum Jahr 2012 in diesen beiden Städten um rund einen Prozentpunkt auf ungefähr elf Prozent in Düsseldorf und 14 Prozent in Frankfurt fallen werden.

Dass die Umfrage bereits zum zweiten Mal mit Erfolg durchgeführt werden konnte und weitere Teilnehmer gewonnen wurden, ist besonders erfreulich. "Die eingegangenen Prognosen, die unabhängig voneinander erstellt wurden, sind recht homogen und entsprechen der optimistischen Grundstimmung in der Branche", sagt Ullrich Werling, einer der Organisatoren der Umfrage. "Die Anzahl der Rückmeldungen und die Ähnlichkeit der Ergebnisse sprechen für eine hohe Professionalität der befragten Immobilienmarktexperten."

Nach Einschätzung von Thomas Beyerle, Leiter des gif-Arbeitskreises, ist die ZEW/gif-Büromarktprognose ein wertvoller Beitrag, die Transparenz in der Immobilienwirtschaft weiter zu erhöhen. "Verlauf und Ergebnisse der Umfragen sind ein Grund mehr, dieses Projekt weiter fortzusetzen."

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Prof. Dr. Felix Schindler, Telefon 0621/1235-378, E-Mail schindler@zew.de