ZEW-Konjunkturerwartungen: Deutlicher Einbruch

Forschung

Die ZEW Konjunkturerwartungen brechen im August um 25,7 Punkte ein. Sie stehen nun bei 43,4 Punkten nach 69,1 Punkten im Vormonat. Das ist der stärkste Rückgang seit zwei Jahren.

"Der Konjunkturaufschwung bleibt stecken", sagt ZEW-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Franz. Offenbar fordern die Verluste am Aktienmarkt nun ihren Tribut. Die Analysten rechnen mittelfristig mit Auswirkungen auf die reale Wirtschaft, etwa durch verschlechterte Finanzierungsmöglichkeiten der Unternehmen und durch Zurückhaltung der Konsumenten. Die Risiken für die Konjunkturentwicklung zu Beginn des nächsten Jahres sind damit deutlich gestiegen.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 315 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung(auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder.

Deutlich niedriger schätzen die Analysten im August die Inflationsrisiken ein. Einhergehend mit den schlechteren Konjunkturerwartungen sehen die Befragten mittelfristig per Saldo keine Veränderung der deutschen Inflationsrate vom derzeitigen Stand aus.

Ansprechpartner

Dr. Felix Hüfner, E-Mail: huefner@zew.de

Volker Kleff, E-Mail: kleff@zew.de