ZEW-Konjunkturerwartungen Juli 2005 - Index steigt deutlich
ForschungDie ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Juli deutlich um +17,5 Punkte gestiegen. Der Indikator steht nun bei +37,0 Punkten nach +19,5 Punkten im Juni und liegt somit wieder knapp über seinem historischen Mittelwert von +34,2 Punkten.
Ein Grund für den deutlichen Anstieg dürfte die trotz des hohen Ölpreises weiterhin solide weltweite Konjunkturentwicklung sein. Letztere und der schwächere Euro ließen den Auftragseingang in Deutschland kräftig steigen. "Ob dies tatsächlich eine tragfähige Korrektur der Erwartungen nach oben bedeutet, wird sich noch zeigen müssen. Nach wie vor bleibt die schwache Binnennachfrage ein Hemmschuh für eine durchgreifende Konjunkturerholung. Das wird sich erst ändern, wenn die notwendigen Reformen auf den Gebieten Unternehmenssteuern, Systeme der sozialen Sicherung und Arbeitsmarkt beherzt weitergeführt werden," kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.
Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beurteilen die Experten in diesem Monat wieder etwas optimistischer. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage steigt von -70,0 Punkten auf -66,7 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone steigen im Juli ebenfalls deutlich. Der Euro-Indikator gewinnt +12,3 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +29,0 Punkten. Der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich von -38,3 Punkten auf -32,6 Punkte.
An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 294 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW Konjunkturerwartungen.
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