ZEW-Konjunkturerwartungen - Konjunkturerwartungen fallen weiter

ZEW-Konjunkturerwartungen

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Januar um 4,4 Punkte gefallen und betragen nun minus 41,6 Punkte nach minus 37,2 Punkten im Vormonat. Damit liegen sie weiterhin deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 31,0 Punkten.

Der größte Risikofaktor für die Entwicklung der deutschen Konjunktur ist die Gefahr einer Rezession in den USA im Zuge der Finanzkrise. Sie würde zusammen mit dem starken Euro die Exportwirtschaft schwächen. Der Hoffnungsträger für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland ist der private Konsum, gestützt durch die Erholung am Arbeits-markt. Allerdings belasten die Preiserhöhungen von Gütern des täglichen Bedarfs den privaten Verbrauch.

"Der Konsum wird in den kommenden Monaten eine entscheidende Rolle für die Konjunkturentwicklung spielen. Allerdings sind die Einführung von Mindestlöhnen oder überzogene Lohnforderungen nicht geeignet, den Konsum zu erhöhen, da sie mit Arbeitsplatzverlusten verbunden sind," kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage verschlechtert sich im Januar ebenfalls. Der entsprechende Indikator sinkt um 6,9 Punkte auf 56,6 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechtern sich im Januar. Der Euro-Indikator verliert 6,0 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei minus 41,7 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nimmt im Januar um 11,8 Punkte ab und steht nun bei 47,8 Punkten.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom 24. Dezember 2007 bis zum 14. Januar 2008 haben sich 270 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung auf Sicht von sechs Monaten in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW-Konjunkturerwartungen.

Ansprechpartner

Dr. Sandra Schmidt, E-Mail: s.schmidt@zew.de
Matthias Köhler, E-Mail: koehler@zew.de