ZEW-Konjunkturerwartungen Mai 2004 - Abwärtstrend gebremst
ForschungDie ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland geben im Mai weiter leicht nach. Sie stehen nun bei +46,4 Punkten nach +49,7 Punkten im April.
"Ein Stimmungsumschwung bei den Finanzanalysten ist ausgeblieben - kein gutes Omen für die erhoffte Konjunkturerholung. Sie ist alles andere als gesichert", sagte ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz. Zwar signalisiert der Indikator weiterhin vorsichtigen Optimismus für eine Konjunkturerholung. Die Zweifel an ihrer Dynamik nehmen jedoch auch in diesem Monat etwas zu. Gründe hierfür sind der stark gestiegene Ölpreis, aufkeimende Zinssorgen und die weiterhin sehr schwache Binnennachfrage. Ein weiterer deutlicher Rückgang der Konjunkturerwartungen konnte wohl aufgrund der anhaltend starken Exportnachfrage vermieden werden.
Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beurteilen die Experten in diesem Monat pessimistischer. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage sinkt von -72,5 auf -75,9 Punkte. Das etwas kräftiger als erwartet ausgefallene Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal hat den Rückgang nicht verhindern können. Maßgeblich dürfte die andauernde Misere auf dem Arbeitsmarkt sein.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone haben sich im Mai im Gegensatz zu den Konjunkturerwartungen für Deutschland kaum verändert. Der Euro-Indikator gewinnt +0,1 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +59,2 Punkten. Auch der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum steigt von -54,4 Punkten auf -50,6 Punkte.
An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 313 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder.
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