ZEW-Konjunkturerwartungen - Noch keine Stabilisierung

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind auch im Mai deutlich um -6,2 Punkte zurückgegangen. Der Indikator steht nun bei +13,9 Punkten nach +20,1 Punkten im April und liegt somit klar unterhalb seines historischen Mittelwerts von +34,2 Punkten.

Der Grund für die weiter gesunkenen Konjunkturerwartungen dürfte die Sorge sein, dass die weltwirtschaftliche Dynamik an Fahrt verlieren wird. Die deutsche Wirtschaft bleibt wegen der weiterhin schwachen Binnennachfrage in besonderem Maße von der Entwicklung der Weltkonjunktur abhängig. "Die weiter eingetrübten Konjunktureinschätzungen geben Anlass zur Sorge. Ein Grund für die darin zum Ausdruck kommende Unsicherheit der Bevölkerung mag auch sein, dass der ökonomische Sachverstand in einigen öffentlichen Diskussionsbeiträgen noch steigerungsfähig ist", kommen-tiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beurteilen die Experten in diesem Monat dank des unerwartet deutlichen Wirtschaftswachstums im ersten Quartal positiver. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage steigt von -73,0 Punkte auf -69,3 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone gehen im Mai stark zurück. Der Euro-Indikator verliert -9,8 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +14,8 Punkten. Der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich von -32,8 Punkten auf -31,0 Punkte.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 298 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschafts-entwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW Konjunkturerwartungen.

Ansprechpartner

Volker Kleff, E-Mail: kleff@zew.de

Dr. Sandra Schmidt, E-Mail: s.schmidt@zew.de