ZEW-Ökonom Christian Rammer zur Innovationserhebung
Kommentar„Umsätze mit Marktneuheiten steigen besonders stark“
Die Fähigkeit, innovative Produkte zu entwickeln und erfolgreich auf den Markt zu bringen, ist entscheidend, um den Herausforderungen der globalen Märkte gerecht zu werden und die langfristige Prosperität Deutschlands zu gewährleisten. Dr. Christian Rammer, stellvertretender Leiter des Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ am ZEW Mannheim und Projektleiter des Mannheimer Innovationspanels (MIP), erklärt dazu:
„Im Jahr 2022 erzielt die deutsche Wirtschaft einen Umsatz von 873 Milliarden Euro mit Produktinnovationen. Dies entspricht einem kräftigen Anstieg von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark stieg der Umsatz mit Marktneuheiten (24,0 Prozent auf 248 Milliarden Euro). Dabei handelt es sich um originär neue Produkte. Ihr Umsatzanteil stieg leicht von 3,3 Prozent auf 3,4 Prozent. Nachahmerinnovationen, also Produkte, die zum Einführungszeitpunkt in gleicher oder ähnlicher Form bereits von anderen Unternehmen im Markt angeboten wurden, steuerten 625 Milliarden Euro zum Umsatz der Unternehmen bei. Das sind 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Ihr Anteil am Gesamtumsatz ging von 10,0 Prozent auf 8,6 Prozent zurück. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Umsatz mit nicht-innovativen Produkten im Jahr 2022 stark zugenommen hat. Darunter befinden sich viele Standardprodukte, deren Preise inflationsbedingt stark angestiegen sind, z.B. weil sie auf energieintensiver Produktion beruhen oder Vorleistungen aus dem Ausland verwenden, die aufgrund von Lieferengpässen deutlich teurer geworden sind.“