ZEW/Prognos-Umfrage zu den Transportmärkten - Steigende Mengen und sinkende Preise

ZEW/Prognos-Umfrage

Die Mengen an transportierten Gütern werden in fast allen Teilbereichen der deutschen Transportwirtschaft in den nächsten sechs Monaten zunehmen. Lediglich bei den Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP) trüben sich die Aussichten ein. Trotz der steigenden Transportmengen werden die Preise in fast allen Bereichen des Transportmarktes sinken. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse des TransportmarktBarometers von Prognos/ZEW im ersten Quartal 2015.

Für diese Erhebung befragen die Prognos AG, Basel, und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, vierteljährlich rund 250 Spitzenkräfte aus der Transportwirtschaft und der Verladenden Wirtschaft, wie sie die Entwicklung der Transportmengen und der Transportpreise auf Sicht des kommenden halben Jahres einschätzen.

In der Umfrage vom Dezember 2014 war die Stimmung der Experten in Bezug auf die Entwicklung der Transportmengen pessimistisch - für fast alle Bereiche des Transportmarkts gingen sie von einem Mengenrückgang aus. Die erste Umfrage des TransportmarktBarometers im Jahr 2015 zeigt nun ein deutlich verändertes Stimmungsbild: Insbesondere im Straßengüterverkehr, dem Schienengüterverkehr, dem Kombinierten Verkehr und bei der Luft- und Seefracht wird mittlerweile eine positive Mengenentwicklung erwartet. Überraschend ist, dass diese positive Entwicklungstendenz auch für den von der Ukraine-Krise zuletzt schwer belasteten Osteuropa-Verkehr gesehen wird. Ob es sich hierbei um ein kurzes Strohfeuer oder tatsächlich um eine Trendwende handelt, wird sich jedoch erst auf lange Sicht zeigen.

Abweichend vom Gesamttrend der Branche ist zwar auch in der Binnenschifffahrt die Grundstimmung positiv, allerdings werden keine großen Veränderungen der Transportmengen erwartet. Bei den KEP-Diensten wiederum zeigt sich, dass die Zahl der Experten, die von steigenden Transportmengen ausgehen, sinkt. Vor dem Hintergrund der positiven Wirtschaftsprognosen für Deutschland - insbesondere für den privaten Konsum - ein recht überraschendes Ergebnis, da der private Konsum ein Haupttreiber des KEP-Marktes ist.

Für so gut wie alle Transportzweige gehen die befragten Experten im ersten Quartal 2015 für die kommenden sechs Monate von sinkenden Transportpreisen aus. Nur in der Binnenschifffahrt zeigt sich bei der Preisentwicklung kein einheitliches Bild. Dennoch spricht auch in diesem Teilmarkt die Gesamttendenz eher für sinkende Preise. Eine einheitliche Ursache für die sinkenden Preise auszumachen gestaltet sich schwierig. Allerdings bleibt nach Einschätzung der ZEW-Wissenschaftler der niedrige Ölpreis, der über die Kosten für Treibstoff die Transportpreise direkt beeinflusst, weiterhin ein Hauptgrund für die fallenden Preise.

Für Rückfragen zum Inhalt

Dr. Martin Achtnicht (ZEW), Telefon 0621 /1235-208, E-Mail achtnicht@zew.de

Dr. Stefan Rommerskirchen (progtrans), Telefon +41 61/56035-10, E-Mail stefan.rommerskirchen@progtrans.com