ZEW-ZEPHYR-M&A-Index - M&A-Aktivitäten im zweiten Quartal 2009 weiter rückläufig
M&A-IndexIm zweiten Quartal 2009 hat der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index seinen niedrigsten Stand seit seinem Start im Jahr 2000 erreicht. Im Mai 2009 lag der Index, der die weltweiten Aktivitäten bei Fusionen und Übernahmen widerspiegelt, bei 92 Punkten und damit deutlich unter seinem Startniveau von 100 Punkten. Auch im Juni 2009 liegt der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index mit 100 Punkten weit unter seinem langjährigen Mittel von 126 Punkten. Wie stark das weltweite Geschäft mit Fusionen und Übernahmen von der Finanz- und Wirtschaftskrise in Mitleidenschaft gezogen wurde, zeigt sich darin, dass der Indikator Ende des Jahres 2008 noch bei 147 Punkten gelegen hatte. Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index wird monatlich vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Bureau van Dijk Electronic Publishing (BvDEP) berechnet. Er bildet die Entwicklung abgeschlossener Fusionen und Übernahmen weltweit ab.
"Der aktuelle Stand des ZEW-ZEPHYR-M&A-Index bestätigt, dass sich derzeit nur wenige Transaktionen in der Planung und Umsetzung befinden", sagt Dr. Christoph Grimpe, Wissenschaftler am ZEW. Das M&A-Geschäft könnte allerdings wieder rasch an Fahrt gewinnen, beispielsweise bei positiven Nachrichten zur Industrieproduktion oder Exportentwicklung insbesondere der deutschen Wirtschaft. "Es bieten sich in der aktuellen rezessiven Wirtschaftslage gute Übernahmechancen aufgrund des niedrigen Bewertungsniveaus vieler Unternehmen", bestätigt Mark Schwerzel, International Director BvDEP. Für die kommenden Monate ist daher kein weiterer Rückgang, sondern eine Stabilisierung auf vergleichsweise niedrigem Niveau zu erwarten.
Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Bureau van Dijk Electronic Publishing (BvDEP) monatlich berechnen, bildet die Entwicklung weltweit abgeschlossener Fusionen und Übernahmen seit Beginn des Jahres 2000 ab. Grundlage der Berechnung des ZEW-ZEPHYR-M&A-Indexes sind sowohl die Anzahl als auch die Volumina weltweit abgeschlossener Fusionen und Übernahmen, die in der ZEPHYR-Datenbank von BvDEP verzeichnet sind. Der Index beruht auf den monatlichen prozentualen Veränderungsraten von Anzahl und Transaktionsvolumen der Fusionen und Übernahmen, die in volatilitäts- und inflationsbereinigter Form zusammengefasst werden. Dadurch gibt der Index sehr viel genauer als eine ausschließliche Betrachtung der Transaktionsvolumina das Niveau der weltweiten M&A-Aktivitäten wieder. Grund hierfür ist, dass die Bewertung von Unternehmen an der Börse einen erheblichen Einfluss auf die Höhe des Transaktionswerts besitzt, zumal viele Übernahmen über einen Aktientausch bezahlt werden. Die Höhe der Aktienkurse hätte demzufolge einen übermäßig hohen Einfluss auf die Einschätzung der Transaktionsentwicklung. Verteilt sich in einem Monat hingegen das Volumen auf eine höhere Anzahl von Transaktionen, so weist auch der M&A-Index einen höheren Wert aus, obwohl der summierte Transaktionswert konstant bleibt.
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Prof. Dr. Christoph Grimpe, E-Mail: grimpe@zew.de