ZEW-ZEPHYR-M&A-Index: Weltweite M&A-Aktivitäten gehen 2007 zurück - Seitwärtstrend für 2008 erwartet

M&A-Index

Die weltweiten Aktivitäten bei Fusionen und Übernahmen haben im Jahresrückblick für 2007 abgenommen. Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index schloss im Dezember 2007 mit einem Stand von 131 Punkten. Im Dezember 2006 hatte er noch bei 149 Punkten gelegen. Das entspricht einem Rückgang von 12 Prozent.

Insgesamt wurden im Jahr 2007 weltweit 8.059 Fusionen und Akquisitionen mit Mehrheitsbeteiligung bei einem Gesamtwert von knapp 1,7 Billionen Euro durchgeführt, davon 1.971 Transaktionen mit einem Wert von 434 Milliarden Euro im 4. Quartal 2007. Trotz des Rückgangs befindet sich damit der Index derzeit zwar noch deutlich über dem Startniveau von 100 Punkten im Januar 2000 und dem langjährigen Mittel von 125 Punkten. Allerdings hat sich der Abstand zu den bisherigen Höchstständen vom Januar 2001 (156 Punkte) beziehungsweise Juli und Dezember 2005 (jeweils 150 Punkte) weiter vergrößert. Für die kommenden Monate des neuen Jahres deutet sich ein Seitwärtstrend des Indexes an. So ist die Ertragssituation vieler Unternehmen insbesondere in Europa zwar weiterhin hervorragend, wodurch gute Voraussetzungen für eine Belebung des M&A-Marktes gegeben sind. Andererseits führen die Turbulenzen an den weltweiten Börsen eher zu einer Behinderung von M&A-Aktivitäten, da durch sie die Attraktivität von Aktien als Akquisitionswährung leidet.

Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Bureau van Dijk Electronic Publishing (BvDEP) monatlich berechnen, bildet die Entwicklung weltweit abgeschlossener Fusionen und Übernahmen seit Beginn des Jahres 2000 ab. Grundlage der Berechnung des ZEW-ZEPHYR-M&A-Indexes sind sowohl die Anzahl als auch die Volumina weltweit abgeschlossener Fusionen und Übernahmen, die in der ZEPHYR-Datenbank von BvDEP verzeichnet sind. Der Index beruht auf den monatlichen prozentualen Veränderungsraten von Anzahl und Transaktionsvolumen der Fusionen und Übernahmen, die in volatilitätsbereinigter Form zusammengefasst werden. Dadurch gibt der Index sehr viel genauer als eine ausschließliche Betrachtung der Transaktionsvolumina das Niveau der weltweiten M&A-Aktivitäten wieder. Grund hierfür ist, dass die Bewertung von Unternehmen an der Börse einen erheblichen Einfluss auf die Höhe des Transaktionswerts besitzt, zumal viele Übernahmen über einen Aktientausch bezahlt werden. Die Höhe der Aktienkurse hätte demzufolge einen übermäßig hohen Einfluss auf die Einschätzung der Transaktionsentwicklung. Verteilt sich in einem Monat hingegen das Volumen auf eine höhere Anzahl von Transaktionen, so weist auch der M&A-Index einen höheren Wert aus, obwohl der summierte Transaktionswert konstant bleibt.

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Prof. Dr. Christoph Grimpe, E-Mail: grimpe@zew.de

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