#ZEWPodcast: Welche Zukunft hat das Homeoffice nach der Pandemie?

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Daniel Erdsiek zu Gast im ZEW-Podcast

Ob im Privatleben oder im Berufsalltag, die Corona-Pandemie hat vieles nachhaltig verändert. Während der Lockdowns blieben viele Menschen zu Hause und erledigten ihre tägliche Arbeit von dort aus, statt wie gewohnt jeden Tag ins Büro zu fahren. Inzwischen ist das Homeoffice ein fester Bestandteil der modernen Arbeitswelt geworden. Doch was sind dabei eigentlich die Vor- und Nachteile? Und welche Homeoffice-Modelle sind für Unternehmen und Beschäftigte zukunftsfähig? Im ZEW-Podcast erklärt Dr. Daniel Erdsiek, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“, wie Unternehmen die Herausforderungen durch das Homeoffice erfolgreich meistern und wie Beschäftigte vom Homeoffice profitieren können.

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Bei den Beschäftigten kommt Homeoffice gut an, wie Erdsiek erklärt: „Es hat für die meisten Arbeitnehmer sehr gut funktioniert. Darauf weisen auch unterschiedlichste Ergebnisse hin – für Deutschland, aber auch international.“ Laut Erdsiek ist es vor allem die „Vereinbarkeit zwischen Beruf und Privatleben“, die für viele Beschäftigte den größten Vorteil bringt. Zwischen Meetings kurz das Wohnzimmer saugen oder eine Ladung Wäsche in die Maschine geben – all das sind Aufgaben die sonst nach Feierabend auf einen gewartet haben.

Mögliche Entgrenzung der Arbeit

Doch natürlich bringt das Homeoffice nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken mit sich. Anders als beim Verlassen des Büros und dem damit beendeten Arbeitstag bleibt der Laptop eventuell im heimischen Büro auch länger geöffnet. Dadurch besteht die Gefahr, dass Beschäftigte schlechter bis gar nicht abschalten können und sich abends noch der Arbeit widmen. Wie Erdsiek erklärt ist es allerdings psychologisch nachgewiesen, dass das Abschalten von der Arbeit wichtig für die Erholung von Beschäftigten ist. Daher brauche es im Homeoffice „sozusagen Selbstdisziplin in zwei Richtungen, dass man sich motiviert fürs Arbeiten, aber eben auch mal die Pausen macht und abends dann auch mal ein Ende findet mit der Arbeit.“

Produktivität im Homeoffice

In einer seiner Studien zeigt Erdsiek auf, dass Unternehmen eher bereit sind, Homeoffice anzubieten, wenn sie die Produktivität der Beschäftigten im Homeoffice positiv einschätzen. Die Studie basiert auf Befragungen von rund 800 Unternehmen der Informationswirtschaft zwischen 2020 und 2022. Mehr als jedes dritte Unternehmen hat im Laufe der Pandemie seine Einschätzung der Produktivität im Homeoffice verbessert. Durch die Erfahrungen der letzten Jahre wurden übermäßig pessimistische Erwartungen und Vorurteile abgebaut, was ein möglicher Grund dafür ist, dass der durch die Pandemie initiierte Homeoffice-Schub auch langfristig Bestand haben wird.