An Integrated Assessment Model With Endogenous Growth
ZEW Discussion Paper Nr. 12-054 // 2012In diesem Artikel, führen wir endogenen gerichteten technischen Fortschritt basierend auf makroökonomischer Theorie und Empirie in die integrierte multiregionale Politikanalyse ein. Technischer Fortschritt kann zur Einsparung der Inputfaktoren Arbeit und Energie verwendet werden. Wir unterscheiden zwischen Ausgaben für Innovation und Imitation (internationalen Technologietransfer) und berücksichtigen die Bedeutung von Kapitalinvestitionen für die Implementierung neuer Technologien. Wir untersuchen die regionale Verteilung der Vermeidungskosten, die sich aus einer Klimapolitik mit globalem CO2-Budget ergeben. Die Vermeidungskosten erscheinen weitgehend robust im Hinblick auf die Variation der Parameterwerte im Modell des endogenen Wachstums. Es zeigt sich jedoch, dass eine höhere Effektivität (in Form von technischem Fortschritt pro Investitionseinheit) von energiespezifischer relativ zu arbeitsspezifischer Innovation und Imitation wachstumsbedingt steigende Vermeidungskosten überkompensieren kann. Diese Effektivität ist jedoch exogen durch technische Restriktionen gegeben und bestenfalls teilweise kurzfristig durch Wirtschaftspolitik beeinflussbar. Mittel- bis langfristig könnte die Effektivität durch die Betonung von Energieeffizienzaspekten in Bildung, Grundlagenforschung und Infrastruktur sowie durch die Verbesserung der Kompetenz in Forschung und Entwicklung und in der Absorption ausländischer Technologien verbessert werden.
Motiviert durch die Ankündigungen von finanziellen und technischen Transfers an Entwicklungsländer, untersuchen wir interregionalen energiesparenden Technologietransfer, der zu unterschiedlichen Zeitpunkten beginnt. Dabei profitieren alle Regionen von dem Wachstumseffekt des Technologietransfers. China erscheint als Hauptprofiteur des frühzeitigen Technologietransfers bedingt durch starke internationale Technologie- Spillovers, gefolgt von der Modellregion der Enwicklungsländer.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass der energiespezifische technische Fortschritt bereits im Basislauf (BAU) weitgehend ausgeschöpft wird. Dies kann an perfekter Voraussicht und an regional gewichteter globaler Optimierung in Kombination mit Energieknappheit im Basislauf liegen. In der Realität wird dieses Potenzial wegen Risiken, Markthemnissen und mangelnder Information nicht voll ausgeschöpft, so dass ein integriertes Klima- und Energiekonzept sinnvoll erscheint. Dabei kann frühzeitiger Technologietransfer einen Anreiz für Entwicklungsländer bieten, sich an einem Klimaabkommen zu beteiligen.
Hübler, Michael, Lavinia Baumstark, Marian Leimbach, Ottmar Edenhofer und Nico Bauer (2012), An Integrated Assessment Model With Endogenous Growth, ZEW Discussion Paper Nr. 12-054, Mannheim.