Benford Analyse - Einfachheit oder Schlichtheit?
Beiträge in Sammel- und Tagungsbänden // 2008Die Betrugsaufdeckung in Finanzdaten verfolgt das Ziel einer automati-sierten Vorklassifikation von Steuererklärungen etc. durch das Aufspüren formaler Anomalien. Sachlogische Zusammenhänge können dabei nicht berücksichtigt werden, da im ersten Stadium einer solchen Prüfung nur die Zahlen selbst bekannt sind, nicht aber die Details ihrer Entstehung. Anomalien werden über einen Vergleich von realen und erwarteten Wer-ten aufgespürt, wobei gerade diese Erwartungen zu präzisieren sind. Im Rahmen der sog. Digitalanalyse werden Gesetzmäßigkeiten für die Zif-fernhäufigkeiten der angegebenen Zahlenwerte unterstellt, wobei deren inhaltliche Bedeutung völlig unberücksichtigt bleibt. Einen Ansatz stellt diejenige Digitalanalyse dar, bei der die Verteilung der ersten Ziffern des Zahlenwerkes der Benford-Verteilung gegenübergestellt wird. Der Beitrag soll zum Verständnis dieses "Benford-Gesetztes" beitragen sowie dessen begrenzte Gültigkeit aufzeigen.
Müller-Funk, Ulrich und Stephan Dlugosz (2008), Benford Analyse - Einfachheit oder Schlichtheit?, in: Jan vom Brocke, Jörg Becker (Hrsg.), Einfachheit in Wirtschaftsinformatik und Controlling, Vahlen. Franz (Verlag), München,