Further Evidence on the (In-) Efficiency of the U.S. Housing Market
ZEW Discussion Paper Nr. 10-004 // 2010Die Analyse der Effizienzeigenschaften des US-amerikanischen Häusermarktes war in den letzten 25 Jahren immer wieder Gegenstand von wissenschaftlichen Untersuchungen. Allerdings beziehen sich die meisten Analysen entweder auf einzelne lokale Märkte und basieren auf Daten von Einzelimmobilien oder die Untersuchungen bedienen sich der Conventional Mortgage Home Price Indizes (CMPHI) sowie der Federal Housing Finance Agency (FHFA) Indizes. Dagegen existiert bisher keine Analyse auf Basis der Case-Shiller Indizes für den US-amerikanischen Häusermarkt. Dies ist umso erstaunlicher, da gerade diese Indexfamilie gegenüber den CMPHI und FHFA Indizes einige vorteilhafte Charakteristika besitzt; insbesondere dienen sie als Underlying für an der Chicago Mercantile Exchange gehandelte Derivate. Dieser Aufsatz untersucht daher das Preisänderungsverhalten der Case-Shiller Indizes für 20 US-amerikanische Städte sowie zwei nationale Indizes über den Zeitraum von Januar 1987 bis Juni 2009. Dieser Zeitraum umfasst sowohl eine Periode stark steigender Hauspreise als auch die Phase stark fallender Hauspreise im Zuge der Finanzmarktkrise. Die durchgeführten parametrischen und nicht-parametrischen Testverfahren liefern empirische Evidenz, dass die Hypothese des Random Walks als Testverfahren auf Markteffizienz für die US-amerikanischen Häusermärkte auf dem 1 %-Signifikanzniveau abgelehnt wird. Als zusätzlicher Test auf die Robustheit der Ergebnisse und auf Grund ihrer praktischen Relevanz werden zwei Handelsstrategien implementiert. In Bezug auf die Prognosefähigkeit deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Investoren auf den US-amerikanischen Häusermärkten in der Lage sein könnten, – unter Verwendung von auf historischen Kursen beruhenden Informationen – Überrenditen zu erzielen; insbesondere wenn standardisierte Derivate auf diese Märkte an Börsen gehandelt werden. Auf Grund der eingeschränkten Datenverfügbarkeit basiert die Untersuchung allerdings nicht auf den Preisen der gehandelten Derivate. Eine derartige Analyse würde jedoch weitere Erkenntnisse darüber liefern, ob die aufgedeckten Ineffizienzen tatsächlich in Form von Überrenditen nutzbar sind oder ob diese bei der Bepreisung der Derivate Berücksichtigung finden und somit durch Investoren keine Überrenditen generiert werden können.
Schindler, Felix (2010), Further Evidence on the (In-) Efficiency of the U.S. Housing Market, ZEW Discussion Paper Nr. 10-004, Mannheim.