Gründer- und Technologiezentren in Polen 1997
ZEW-Dokumentation Nr. 98-03 // 1998Das Interesse an den Gründer- und Technologiezentren wurde in der zweiten Hälfte der 80er Jahre in einigen Akademikerkreisen geweckt. Beigetragen haben dazu ausländische Kontakte, die Pressemeldungen und Fachliteratur über besonders erfolgreiche Zentren, wie z. B. "Silicon Valley" und andere Arten von Zentren in der westlichen Welt. Das erste Regierungsforschungsprogramm entstand schon 1986 zur Zeit der zentralgelenkten Planwirtschaft, war jedoch vor allem ein wirtschaftspolitisches Lippenbekenntnis ohne nennenswerte Effekte. Die wirtschaftliche und politische Wende in Polen hat die Bestrebungen, Gründer- und Technologiezentren zu etablieren, intensiviert. Da im Laufe der Transformation und der damit verbundenen Privatisierung der großen staatlichen Kombinate und durch die Umstrukturierung der Wirtschaft mehr und mehr Arbeitskräfte freigesetzt wurden, gewann der Mittelstand bei der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der staatlichen Wirtschaftspolitik immer mehr an Bedeutung. Um die Probleme der Arbeitslosigkeit zu mildern und eine aktive Arbeitsmarktpolitik zu betreiben, hat die polnische Regierung mit finanzieller Hilfe der Weltbank ein Beschäftigungsprogramm zur Förderung des Arbeitsmarktes entwickelt. Einen wichtigen Bestandteil des Regierungsprojektes bildet das Programm für die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen TOR-10, das zu 40 % durch die polnische Regierung (Ministerium für Arbeit und Soziales) und zu 60 % aus den Mitteln der Weltbank finanziert wird und die Entstehung von mittelständischen Förderinstitutionen sowie Technologie- und Gründerzentren unterstützt. Auch Städte und Gemeinden ergreifen oft die Initiative und beteiligen sich an der Gründung von verschiedenen Organisationen und Institutionen in ihren Verwaltungsgebieten.
von Schuttenbach, L. und K. B. Matusiak (1998), Gründer- und Technologiezentren in Polen 1997, ZEW-Dokumentation Nr. 98-03, Mannheim