Gründungspanelbericht
Gutachten // 2013Politik, Öffentlichkeit und auch die Wissenschaft knüpfen große Hoffnungen an die von neu gegründeten Unternehmen ausgehenden wirtschaftlichen Impulse. Diese reichen vom Forcieren des Strukturwandels bis hin zum Weiterentwickeln der Wissenswirtschaft. Von den neuen Unternehmen werden nennenswerte Beiträge zur Beschäftigungsentwicklung, Impulse für neue technologische Entwicklungen und Innovationen erwartet. Auch die Stärkung der Inlandsnachfrage durch die Investitionen junger Unternehmen gehört zu den Stichworten, die diese Hoffnungen inhaltlich umreißen.
Besonders von jungen Hightech- Unternehmen werden diese volkswirtschaftlichen Impulse erwartet. Allerdings ist die Gründungsintensität sowohl insgesamt als auch im Hightech-Bereich seit Mitte der 1990er-Jahre rückläufig. Zudem machen die Hightech-Unternehmen jährlich nur einen kleinen Teil (7 %) aller Gründungen aus. Aus diesem Grund muss auch die Rolle der anderen jungen Unternehmen gewürdigt werden. Denn Effekte auf die Investitionsnachfrage und die Beschäftigung der Unternehmen insgesamt gehen ganz überwiegend von den Nicht-Hightech-Unternehmen aus. Vor diesem Hintergrund stellt der vorliegende Bericht Hightech- und Nicht-Hightech-Unternehmen gegenüber.
Die aktuellen Ergebnisse des KfW/ZEWGründungspanels 2013 zeigen, dass von jungen Unternehmen durchaus die von ihnen erhofften Impulse ausgehen, auch im Jahr 2012. Den Ergebnissen liegen Analysen des Gründungspanels zugrunde, die repräsentativ für die rund 560.000 Gründungen der Jahre 2009 bis 2012 sind. Qualitativ entsprechen die Relationen und Strukturen bei diesen jungen Unternehmen bereits denen der Gesamtwirtschaft.
So zeichnen sich junge Unternehmen der Hightech-Branchen des Verarbeitenden Gewerbes durch einen deutlich höheren Beschäftigungsbeitrag pro Unternehmen aus und erwirtschaften im Mittel höhere Umsätze als die jungen Unternehmen in den entsprechenden Nicht- Hightech-Branchen. Die jungen Hightech- Unternehmen sind auch erheblich innovativer. Dies gilt sowohl für die Inputseite (FuE-Aktivitäten), als auch für die Outputseite (höhere Anteile an Innovatoren und Marktneuheiten) und den Innovationserfolg (Umsatzanteile mit neuen Produkten).
Der überdurchschnittliche Beschäftigungsaufbau und die überdurchschnittlichen Innovationsaktivitäten der Hightech- Gründungen – aus denen sich ihre volkswirtschaftliche Bedeutung ableitet – verursachen allerdings überdurchschnittliche Kosten, diese müssen finanziert werden. Industrielle Hightech-Unternehmen haben auch aufgrund ihrer gegenüber sonstigen Industriegründungen höheren Investitionen einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf.
Technischer Anhang zum Bericht 2013 (as PDF, 905 KB)
Bretz, Michael, Jürgen Egeln, Sandra Gottschalk, Georg Metzger, Martin Murmann, Michaela Niefert, Katrin Ullrich und Margarita Tchouvakhina (2013), Gründungspanelbericht, Junge Hightech-Unternehmen trumpfen auf, Neuss, Frankfurt und Mannheim